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PwC AI Jobs Barometer 2025: KI sorgt für vierfaches Produktivitätswachstum

Eine Auswertung von einer Milliarde Stellenanzeigen weltweit zeigt, dass KI Unternehmen klare Vorteile bringt und gleichzeitig die Jobprofile grundlegend verändert.

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Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist in Unternehmen inzwischen zur Normalität geworden – selbst in Branchen, die nicht direkt mit KI arbeiten, wird der Wert der Technologie zunehmend erkannt. Der „PwC AI Jobs Barometer 2025“ zeigt die globalen Auswirkungen von KI auf Arbeitsplätze, Löhne, Anforderungsprofile und Produktivität.

KI verändert den Jobmarkt – mit überraschenden Trends

Aktuelle Jobdaten zeigen: Während die Gesamtzahl der Stellenanzeigen zuletzt um 11,3 Prozent schrumpfte, stiegen die Jobs mit KI-Anforderungen seit dem Vorjahr um 7,5 Prozent. Zwischen 2019 und 2024 wuchs die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in schwer zu automatisierenden Berufen – etwa im Bergbau oder Gastgewerbe – um 65 Prozent. Doch auch in stark KI-geprägten Branchen wie dem Finanzwesen oder der Softwareentwicklung wuchs das Angebot um 38 Prozent.

Überraschend stark ist der Zuwachs in der deutschen Landwirtschaft: Hier boomen KI-nahe Berufsfelder, insbesondere dort, wo Mensch und Maschine zusammenarbeiten – mit einem Plus von 200 Prozent im Zeitraum von 2019 bis 2024. In Branchen wie Finanzen, Kommunikation oder Immobilien zeigt sich dagegen ein Rückgang.

Von KI profitieren: Höhere Löhne, bessere Produktivität

Statt Jobs zu ersetzen, stärkt Künstliche Intelligenz die Fähigkeiten von Menschen – sogar in Bereichen, die stark automatisierbar sind. Die Studie stellt fest, dass sich das Produktivitätswachstum seit der Verbreitung von GenAI im Jahr 2022 in den Branchen, die am stärksten von KI betroffen sind (z. B. Finanzdienstleistungen, Software-Publishing), fast vervierfacht hat und von 7 Prozent im Zeitraum 2018–2022 auf 27 Prozent im Zeitraum 2018–2024 gestiegen ist. Im Gegensatz dazu ist die Produktivitätswachstumsrate in den Branchen, die vermeintlich am wenigsten von KI betroffen sind (z.B. Bergbau, Gastgewerbe), global im selben Zeitraum von 10 Prozent auf 9 Prozent zurückgegangen. Die Daten von 2024 zeigen, dass die am stärksten von KI betroffenen Branchen ein dreimal höheres Wachstum des Umsatzes pro Mitarbeiter:in verzeichnen als die am wenigsten betroffenen.

Auch bei Gehältern zeigt sich ein klarer Effekt: In stark KI-geprägten Jobs steigen die Löhne doppelt so schnell wie in anderen Bereichen. Wer über KI-Kompetenzen – wie etwa Machine Learning oder Prompt Engineering – verfügt, verdient im Schnitt 56 Prozent mehr.

„KI nimmt den Menschen nicht die Arbeit weg – im Gegenteil: Sie macht sie wertvoller, effizienter und besser bezahlt. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie jetzt strategisch in KI investieren müssen, wenn sie ihre Arbeitswelt neu denken und ihre Teams fit für die Zukunft machen wollen“, ordnet Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, die Studienergebnisse ein.

Karriere 2025: Akademische Abschlüsse verlieren, digitale Skills gewinnen

Diese Entwicklungen bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich. So ändern sich die Anforderungen an Mitarbeitende in Tätigkeitsfeldern mit starkem KI-Einsatz inzwischen um 66 Prozent schneller – im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 25 Prozent. Zudem zeigt sich, dass Frauen stärker von dem Wandel betroffen sind als Männer. Für sie ist der Veränderungsdruck besonders hoch, da sie überdurchschnittlich oft in Branchen arbeiten, die von KI geprägt sind. Gleichzeitig verlieren akademische Abschlüsse an Bedeutung: Bei Jobs, in denen KI zum Einsatz kommt, sank der Anteil an Stellen mit Abschlussanforderung von 66 Prozent auf 59 Prozent, bei automatisierbaren Tätigkeiten sogar auf 44 Prozent.

„Für Berufseinsteiger:innen heißt das: KI verändert nicht nur, wie wir arbeiten, sondern auch, was von uns erwartet wird. Wer neugierig bleibt, Neues ausprobiert und digitale Tools klug nutzt, kann seine Stärken gezielt ausbauen und wirklich etwas bewegen. Entscheidend ist, Technologie mit Kreativität, Persönlichkeit und gutem Urteilsvermögen zu verbinden“, so Krickl abschließend.

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