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Bernhard Brückl, Head of Sales & Marketing LAOLA1/ Sportradar Media Services

Bernhard Brückl, LAOLA1: „Als hoffnungsloser Optimist glaube ich immer an eine bessere Zukunft!“

Bernhard Brückl, Head of Sales & Marketing bei LAOLA1, fordert im Interview mit Internet World Austria einen Schulterschluss der Agenturen mit den österreichischen Medien und Vermarktern, um im Markt besser gegen die US-Digital-Giganten bestehen zu können.

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Herr Brückl, wie fällt im Rückblick Ihr Urteil zum Digital-Werbejahr 2024 aus?

Bernhard Brückl: Sehr positiv, 2024 stellte für uns ein Rekordjahr dar und wir konnten den Werbeumsatz gegenüber 2023 um knapp 17 Prozent steigern. Da unsere Werbeleistung abgesehen von Events und Sport-Sponsoring ausschließlich digital erfolgt, bezieht sich dieses Rekordjahr primär auf die Digitalwerbung.

Gab es bestimmte Faktoren, die zu diesem positiven Ergebnis beitrugen?

Brückl: Ja, 2024 war ein besonderes Jahr – geprägt von der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und dem enormen Hype um unser Nationalteam. Dadurch war es auch für unsere Kunden besonders attraktiv, auf LAOLA1 zu werben.

Gab es auch Sorgenkinder im Digital-Werbemarkt?

Brückl: Als Sorgenkinder würde ich es nicht bezeichnen, aber bei gleichbleibenden Media Budgets und einem immer größer werdenden Angebot an Kanälen wie zum Beispiel Retail Media fiel der Ausbau des Geschäfts bei den Bestandskunden schwerer als die Aktivierung von Neukunden. 

Welche Ereignisse oder Faktoren haben den Markt gebremst?

Brückl: Nach der aus Werbe- und Vermarktungssicht unglaublich erfolgreichen Europameisterschaft, lagen wir bei den Olympischen Spielen in Paris klar hinter den Erwartungen.

Was lief im Gegensatz dazu besonders gut oder hat Sie sogar überraschte?

Brückl: Die Kombination aus Live-Sportdaten mit dynamischen Werbeausspielungen und speziell Branded Content waren im vergangenen Jahr ganz klar unsere stärksten Wachstumstreiber.

Welche sind die Hoffnungsmärkte oder ‑branchen sehen Sie für 2025?

Brückl: Das lässt sich aufgrund der geopolitischen Lage aktuell ganz schwer einschätzen. Tendenziell würde ich sagen, dass unser Fokus auf österreichischen Firmen, Dienstleistungen und Produkten liegt.

Konnten Sie den Werbekunden im vergangenen Jahr auch neue Services anbieten und welche wurden besonders gut angenommen?

Brückl: Interaktive Werbemittel wie unsere EmotionAd, welche Live-Sportdaten mit unterschiedlichen Sujets und Botschaften vereint sowie die exklusiven Integrationen in den Live-Ticker konnten wir unseren Kunden als Innovationen präsentieren.

Was dürfen Werbekunden von LAOLA1 für 2025 erwarten?

Brückl: Sport ist immer positive besetzt und wirkt aktivierend. Mit diesen Trümpfen und den Technologien unseres Mutterkonzerns Sportradar entwickeln wir maßgeschneiderte Kampagnen und verstehen uns generell als Trusted Advisor für die digitale Vermarktung und als die Experten, wenn es um die Aktivierung von Marken, Produkten oder Dienstleistungen im und um den Sport geht.

Ein Dauerärgernis der Branche ist das Abfließen der Werbegelder zu den internationalen Digital-Giganten, konnte das in irgendeiner Form gestoppt oder zumindest gebremst werden?

Brückl: Das Situation wird in unserem Geschäftsfeld immer ein Thema bleiben und der Kampf um den Werbe-Euro wird in Zukunft noch härter werden. Google, Meta und Co. haben ohne Zweifel ihr Stärken, vor allem wenn es um Performance geht, da aber ein gutes und vor allem nachhaltiges Marketing in erster Linie eine (positive) Awareness benötigt, liegt es an uns, in diesem kompetitiven Umfeld die besseren Lösungen zu bieten.

Gibt es tatsächlich ein Gegenrezept?

Brückl:  Ja – thematische auf Branden Content, Brand Safety und vor allem Awareness setzen, und es braucht einen Schulterschluss der österreichischen Vermarkter und Plattformen mit den Agenturen.

Wie sehen Sie dieses Verhältnis bzw. die Entwicklung in der nahen Zukunft?

Brückl: Es wird sicher nicht leichter, aber gute Produkte und Services setzen sich immer durch.

Wie sehen Sie die aktuelle Diskussion um 3rd-Party-Cookies und damit auch Daten der Userinnen und User?

Brückl: Um ehrlich zu sein, nervt mich dieses Thema, welches wir nun seit Jahren diskutieren. Warten wir einmal ab, wie und wann das Ende der Third-Party-Cookies wirklich kommt – die verschiedenen Konzepte und Lösungen dazu liegen ja bereits in den Schubladen. Ich denke und hoffe, dass dies letztendlich zu einer Rückbesinnung im (digitalen) Marketing führen wird und wir uns aus dem KPI-Wahnsinn befreien, wieder mehr auf die Qualität, respektive den Impact von Kampagnen fokussieren.

Verstehen Sie die Strategie von Google rund um die 3rd-Party-Cookies noch?

Brückl: Nein!

Hoffen Sie auf eine Verbesserung der Situation für 2025 oder in der ferneren Zukunft?

Brückl: Als hoffnungsloser Optimist glaube ich immer an eine bessere Zukunft! 😊

Dieses Interview ist Teil einer Artikelserie rund um die „MOMENTUM Digitalspendingstudie 2024 & Prognose 2025”, die von der Agentur MOMENTUM WIEN in Kooperation mit dem iab austria erstellt wird. StudienteilnehmerInnen und Mitglieder des iab austria beziehen die Studie um 2.900 Euro (exkl. USt) per E‑Mail an  bei MOMENTUM Wien. Der reguläre Preis der „MOMENTUM Spendingstudie 2023 und Prognose 2024“ beträgt 3.900 Euro (exkl. USt).

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