Apple reagiert auf den Digital Markets Act der EU mit bedeutenden Anpassungen in iOS 18. User können künftig zentrale Apps wie den App Store, Nachrichten und Fotos löschen und Standard-Apps wie für Telefonie und Navigation festlegen. Diese Neuerungen bieten mehr Flexibilität und gelten ausschließlich für User in der Europäischen Union.
Mit iOS 18 wird Apple den Nutzerinnen und Nutzern in der EU umfassendere Möglichkeiten bieten, ihre Geräte nach individuellen Bedürfnissen anzupassen. Zu den wichtigsten Änderungen gehört die erweiterte Auswahl an Standard-Apps, die ausgewählt werden können. So wird es möglich sein, nicht nur Browser und E‑Mail-Programme, sondern auch Telefonanrufe, Messaging, Passwortmanager, Anruf-Spam-Filter, Navigation und Übersetzungen mit Apps von Drittanbietern zu verwalten. Dies bedeutet beispielsweise, dass WhatsApp als Standard-Messaging-App oder Google Maps anstelle von Apple Maps als bevorzugte Navigations-App festgelegt werden kann.
Die Einführung dieser erweiterten Auswahlmöglichkeiten erfolgt schrittweise: Während Funktionen wie die Festlegung von Standard-Apps für Telefonanrufe und Messaging bereits mit iOS 18 Ende des Jahres verfügbar sein sollen, wird die Möglichkeit, Navigations- und Übersetzungs-Apps festzulegen, im Frühjahr 2025 folgen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Änderungen betrifft die Möglichkeit, zentrale iOS-Apps zu löschen. User in der EU werden künftig die Freiheit haben, Apps wie den App Store, Nachrichten, Kamera, Fotos und Safari zu entfernen. Lediglich die Einstellungen und die Telefon-App bleiben als nicht löschbare Anwendungen erhalten. Sollte der App Store gelöscht werden, kann er über die Einstellungen erneut installiert werden.
Auch bei der Auswahl des Standard-Browsers gibt es Neuerungen: Mit einem Update auf iOS 18 wird EU-Usern, die Safari als Standard-Browser nutzen, erneut eine Auswahl verschiedener Browser angeboten. Diese Funktion soll das Wechseln des Browsers erleichtern und die Auswahlmöglichkeiten verbessern.
Diese Änderungen gelten ausschließlich für die Europäische Union und werden mit den Updates auf iOS 18 und iPadOS 18 eingeführt. In anderen Regionen, wie den USA, bleiben die bisherigen Beschränkungen bestehen.
Mit der Androhung einer Milliardenstrafe hat die EU-Kommission Apple auch im Juli zum Einlenken bewegt und so die Öffnung der NFC-Schnittsctelle für die Konkurrenz und Drittanbieter erzwungen. Bei Verstößen gegen den Digital Markets App drohen dem Tech-Konzern Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes.