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© Elisabeth Kessler/MOMENTUM Wien

Johannes Ehrenwerth und Sebastian Galla (brandneo) bei dem JETZT SUMMIT 2023

Opening Keynote: „Die Agentur Boomer-Story und was wir alle daraus lernen können.“

Johannes Ehrenwerth und Sebastian Galla, die beiden Founder der Hamburger Agentur brandneo, analysieren im Rahmen der Opening Keynote beim JETZT SUMMIT 2023, was das Arbeiten in einer Agentur attraktiv macht.

120.000 FollowerInnen verzeichnet die Agentur Boomer auf ihrem Instagram-Account. Entstanden war das Ganze aus einem humorvollen Sideprojekt von Johannes Ehrenwerth und Sebastian Galla, im wahren Leben Werber. Ausgang war das lustvolle Spiel mit „Memes“ ohne das Ziel, daraus ein kommerzielles Produkt zu machen. Galla: „Wir hatten am Anfang im Grunde kein Konzept und auch nie eine richtige Strategie.“ Doch das Wachstum der Community und deren Wünsche hätten schließlich Agentur Boomer zu dem gemacht, was es heute ist. Und darüber plauderten die beiden im Rahmen des JETZT SUMMIT 2023.

„Memes“ seien heute, so Ehrenwerth und Galla „überall dort, wo das Internet ist“ und daher auch so etwas wie „die Sprache des Internets“. Doch in Kanälen wie TikTok seien „Memes“ schon beinahe wieder eine überholte Form der Kommunikation, dort würden Sounds und Clips den Austausch der User dominieren.

Dennoch setzen mittlerweile auch große Unternehmen wie z.B. McDonalds „Memes“ ein, um junge Zielgruppen zu erreichen. Die User der Inhalte der Agentur Boomer, die diese mittlerweile über verschieden Kanäle verbreitet, rund um das Thema Werbung und Kommunikation sind deutlich größer als z.B. jene der großen Marketing-Medien wie Horizont und w&v. Galla: „Wir haben in der Medienbranche eine große Relevanz gewonnen, weil wir eine große Reichweite haben und viele Menschen informieren.“ 60 Prozent der „Boomer“-Zielgruppe seien übrigens Frauen.

Fachkräftemangel wird noch länger bleiben

Agenturen würden heute generell nach MitarbeiterInnen suchen und seien auch vom Fachkräftemangeln betroffen. All das werde sich durch das generelle Altern der Bevölkerung und die geburtenschwachen Jahrgänge schon in den nächsten vier Jahren dramatisch zuspitzen. Auf der anderen Seite gehe gerade aus den Reaktionen auf die „Memes“ der Agentur Boomer hervor, dass Forderungen wie „Achtsamkeit“, „Mental Health“, „Faire Bezahlung“ oder Viertagewoche immer wichtiger werden. „Alles nicht ganz neu“, meinen Ehrenwerth und Galla, das gab es schon vor 100 Jahren. Damals war es eben die Forderung nach der Fünftagewoche.

Doch wer diese Forderungen vom Tisch wische, liege falsch, denn Themen wie Fachkräftemangel usw. werde auf absehbare Zeit nicht verschwinden.

An vier Punkten sollten Agenturen daher arbeiten:

  • HR-Abteilung auf- bzw. ausbauen: Dabei gebe es in vielen Agenturen noch heute keine eigene HR-Abteilung.
  • Das alte Modell des erfolgreichen Geschäftsmannes und der Hausfrau ist vorbei. Allerdings ist diese Denkweise noch immer zu sehr verbreitet.
  • Das alte Generationenmodell ist vorbei. Die nachrückende Generation werde in Zukunft den Großteil der ArbeitnehmerInnen stellen.
  • Dienstleister Mensch: Das Geschäftsmodell der Agentur muss sich grundlegend ändern und auf Automatisierung und cleverer Arbeit aufbauen, nicht auf getrackten Stunden und Druck.

„Der ‚Gratis Obstkorb” ist 90er-Jahre”, schließen die beiden ab.

Albert Sachs

Albert Sachs

Chris Budgen

„Chatter” von Ethan Cross

Der renommierte Psychologe Ethan Kross verschränkt für sein international vielbeachtetes Buch seine eigenen bahnbrechenden Forschungsergebnisse aus Verhaltens- und Hirnforschung mit zahlreichen Fallstudien aus der Praxis.