Herr Bamberger, Sie sind der Founder von kauftregional.at, einer österreichischen Lebensmittel-Plattform. Wie kam es zu der Idee?
Roland Bamberger: Die Idee hatte ich in der ersten Woche des Lockdowns im März 2020. Ein Freund, der kurzerhand sein Vertriebsmodell im Sporthandel auf Lieferung umgestellt hat, brachte mich darauf. Ich wollte für alle Händler in Österreich die Möglichkeit schaffen, unkompliziert und schnell die neuen Vertriebswege zu präsentieren und Aufmerksamkeit für deren Angebot schaffen. Damals hatte der E‑Commerce so einen Zulauf, dass viele „Offline“-Händler kaum eine Chance hatten, ihr Alternativ-Angebot zu zeigen. Darum kauftregional.at.
Außerdem gründeten Sie vor Kurzem die Internet-Plattform hanfplatz.at, die sich auf den Verkauf von Hanf-Produkten spezialisiert. Wie kam dazu?
Bamberger: Im Laufe des vergangenen Jahres hatte ich durch kauftregional zahlreiche Kontakte zu den unterschiedlichsten Händlern, so auch zu CBD- und Hanf-Anbietern, die schon auf kauftregional gelistet waren. Das Thema interessierte mich und nachdem ich etwas mehr über Hanf gelesen hatte, war mir klar, dass diese Superpflanze eine Plattform braucht. Gerade der Nachhaltigkeitsaspekt, der auch bei kauftregional eine große Rolle spielt, ist durch Hanf absolut gegeben. So wird hanfplatz.at nicht nur ein Marktplatz für alle Hanfprodukte, sondern auch ein Botschafter für die Hanfpflanze. Hier folgen noch weitere Aktionen.
Welche Ziele haben Sie sich für die beiden Plattformen im Jahr 2021 gesetzt?
Bamberger: Bei hanfplatz.at ist das Ziel, in allen Bereichen, die durch die Hanfpflanze abgedeckt werden, auch Produkte zu listen. Wir wollen ein umfassendes Verzeichnis für Hanfprodukte werden. Bei kauftregional liegt die Latte schon höher. Ziel sind die Erreichung von 300 Händlern mit 200.000 Produkten. Wir wollen hier in den Bereich kommen, wo für den User die allgemeine Produktsuche innerhalb Österreichs täglich einfacher wird.
Leiten Sie die beiden Plattformen mit demselben Team oder sind diese unabhängig voneinander zu betrachten?
Bamberger: Beide Plattformen sind technisch eng miteinander verknüpft und werden vom selben Team betreut. Wir setzen hier stark auf Synergieeffekte.
Wie viele Mitarbeitende beschäftigen Sie insgesamt?
Bamberger: Mit Juni sind wir zu dritt im Kernteam, zusätzlich sind mehrere externe Personen involviert. Insgesamt sind wir acht Personen, die regelmäßig und unregelmäßig an den Projekten arbeiten.
Auf hanfplatz.at bieten Sie bereits seit der Entstehung der Plattform über 650 Produkte von 20 Anbietern an. Wie ist Ihnen das in so kurzer Zeit gelungen?
Bamberger: Hier konnte ich im Vorfeld der Veröffentlichung bereits über kauftregional Partner aus der Hanf-Branche gewinnen. Durch unsere Technik war eine Übernahme der Produkte und Verkäufer in den neuen Marktplatz relativ einfach.
Was finden Sie so spannend an Hanf-Produkten?
Bamberger: In erster Linie ist es der ökologische Aspekt, der die Pflanze so reizvoll macht. Die Pflanze ist äußerst resistent, braucht keine oder kaum Düngung, wächst schnell und ist nicht anfällig für Schädlinge. Zudem sind die Produkte daraus äußerst robust und gesund. Omega 3 kommt vor und den Wirkstoffen wie CBD werden entzündungshemmende und entspannende Eigenschaften nachgesagt. Vieles davon ist auch schon wissenschaftlich bestätigt, viele Wirkstoffe werden noch erforscht. Die Pflanze ist deshalb auch so spannend, weil sie viele Jahr ignorant ins Drogen-Eck gestellt wurde und viele positive Eigenschaften erst wieder seit ein paar Jahren entdeckt werden.
Wie ist die Resonanz des Marktes auf Ihre Verkaufs-Plattformen?
Bamberger: Wir sind bei den Händlern gerade sehr gefragt, insbesondere der Hanfplatz. Aus der Verkaufssicht fehlt uns noch der Durchbruch, der im E‑Commerce nicht ganz einfach ist, besonders, wenn man keine Investoren an Bord hat. Hier fehlt uns noch die allgemeine Bekanntheit und das damit verbundene Vertrauen der User. In den nächsten Wochen setzen wir weitere Maßnahmen, um die Zugriffe zu steigern und die Verkaufszahlen nach oben zu bringen.