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Christine Catasta

Personalisierungswelle kommt auf Medien- und Unterhaltungsbranche zu

Personalisierung, technologische Innovationen und Datenschutz sind zentrale Herausforderungen, denen sich Unternehmen im Zuge des Wandels des Konsumverhaltens stellen müssen. Anbieter kommen diesen Vorlieben mit neuen Angeboten und Geschäftsmodellen nach.

Die aktuelle Studie „Global Entertainment & Media Outlook 2019 – 2023“ von PWC zeigt, dass Verbraucher nach immer mehr Möglichkeiten für individuellen Medien- und Unterhaltungskonsum streben. Die Studie setzt sich mit den Trends und wirtschaftlichen Aussichten der heimischen und globalen Unterhaltungs- und Medienbranche auseinander und prognostiziert einen weltweiten Wachstum des Branchenumsatzes bis 2023 von 2,1 Billionen US-Dollar  auf 2,6 Billionen US-Dollar.
Mit einem Wachstum von 22 Prozent ist Virtual Reality (VR) das am stärksten wachsende Segment. Nach einem Jahr, in dem die Nutzung allerdings stetig hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, ist sein Vorsprung vor dem Over-the-Top-Videosegment (OTT) jedoch rapide gesunken. Podcasts werden ein Wachstum von 29 Prozent aufweisen und E‑Sports werden ein Wachstum von 18 Prozent pro Jahr vorweisen. Zuletzt positionieren sich traditionelle Fernseh- und Heimkinosegmente, die erstmals schrumpfen werden, sowie der weiter zurückgehende Printsektor mit Zeitungen und Zeitschriften. 
 
„Menschen teilen ihre Wiedergabelisten über Musik-Streaming-Dienste, empfehlen ihren Freunden auf sozialen Plattformen Filme oder kämpfen in riesigen Multi-User-Videospielen im Team oder gegeneinander. Neue Technologien und Angebote ermöglichen es uns also, vom passiven zum aktiven Konsum überzugehen“, so Hannes Orthofer, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC Österreich.

Weg vom klassischen TV-Kanalpaket und hin zum OTT-Content

Immer öfter entscheiden sich Konsumenten für individuelle Pakte von OTT-Anbietern und verzichten auf Kabel- oder Satellitenfernsehen. Der globale OTT-Umsatz erreichte 2018 einen Wert von 38,2 Milliarden US-Dollar und wird sich bis 2023 verdoppeln. Lokale Video-on-demand-Anbieter wie Sky, A1 Telekom Austria oder Magenta stehen internationalen Konkurrenten, wie Netflix und Amazon gegenüber und verbreitern ihre lokalen Produktionen kontinuierlich.

Auch Smart-Home-Technologien erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn bis 2023 werden weltweit voraussichtlich 440 Millionen intelligente Lautsprecher im Einsatz sein. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von 38 Prozent. Vor allem durch die flächendeckende Einführung des neuen 5G-Mobilfunkstandards wird die Branche einen enormen Schub verzeichnen und die Unterhaltung wird immer mobiler.

Unternehmen müssen Prioritäten setzen

„Die Personalisierungswelle – angetrieben durch das sich wandelnde Konsumverhalten – wird durch Technologie, Marktgröße, aggressive Investitionen und Wettbewerbe noch verstärkt. Für Unternehmen hat das tiefgreifende Konsequenzen: Die Grenzen, die ehemalige Mediensilos voneinander trennten, verschwinden zunehmend, und Unternehmen können es sich nicht mehr erlauben nur an diejenigen Bereiche zu denken, in denen sie selbst tätig sind“, so Christine Catasta, Territory Senior Partner bei PwC Österreich. „Gleichzeitig müssen Wettbewerber ihre Kunden kennenlernen und Marketingspezialisten sollten ihre Aufmerksamkeit neuen Inhaltsarten und Plattformen widmen: Influencern, Live-Veranstaltungen, Werbung in Apps und mehr. Zu guter Letzt müssen sich Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen und geografischen Märkte besinnen, während sie den Horizont nach neuen Entwicklungen und Regelungen absuchen. So können sie flexibel auf neue technologische Entwicklungen wie 5G reagieren. Einfach ausgedrückt: Es ist an der Zeit, Kunden persönlich kennenzulernen.“

Für die Neuausrichtung von Organisationen in der Unterhaltungs- und Medienbranche und ihrer Angebote kristallisieren sich vier Prioritäten heraus: individuelle Lösungen, mehr Berührungspunkte mit den Verbrauchern, Technologische Innovation führt zu personalisierter Computernutzung und Vertrauen und Verbraucherschutz sind wesentlich.

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Christina Ebner

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