Die DMEXCO 2024 fand am 18. und 19. September in Köln statt. Europas führendes Digital Marketing und Tech-Event, das als zentraler Treffpunkt für Entscheidungsträger aus digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovation dient. „WTF Influencer Marketing – alles verändert sich (oder tut es das gar nicht?)“ lautete der Titel des Panels unter der Moderation von Anna Gerhards, Strategy Consultant ODALINE.
Influencer Marketing, Brand vs. Performance-Ziele
Die Diskussion dreht sich um den Balanceakt zwischen Brand- und Performance-Zielen im Influencer-Marketing. Bei Performance geht es um messbare, kurzfristige Erfolge, während Branding langfristiger ist. Adil Sbai betont, dass viele Unternehmen den Fehler machen, sich zu sehr auf Effizienz und Messbarkeit zu fokussieren, anstatt ihre Marke langfristig aufzubauen. Ein starkes Branding schafft ein stabiles Fundament, auf dem Performance-Kampagnen aufbauen können. Ein weiterer zentraler Punkt ist, dass InfluencerInnen auch an tieferen, kreativen Partnerschaften interessiert sind und nicht nur an kurzfristigen, rein performanceorientierten Kooperationen, wie Anja Kaufhold-Hanke hervorhebt. Insgesamt ist der Schlüssel, beide Ansätze zu vereinen und klare Markenwerte zu definieren, die in der Zusammenarbeit mit InfluencernInnen transportiert werden sollen.
Wie findet man die richtigen CreatorInnen? Gibt es sie überhaupt?
Die Diskussion zeigte, dass es zahlreiche geeignete Influencer gibt, sie aber oft schwer zugänglich sind, etwa durch bestehende Verträge oder Desinteresse an bestimmten Marken. Erfolgreiche Kooperationen erfordern daher frühzeitigen Beziehungsaufbau, da CreatorInnen auch in die Kampagnenentwicklung eingebunden werden können, statt fertige Konzepte zu übernehmen. Langfristige Beziehungen und persönlicher Austausch sind entscheidend, um authentischen Content zu schaffen. Marken sollten flexibel sein und auch mit InfluencerInnen arbeiten, die nicht alle Kriterien erfüllen, aber dennoch gut zur Marke passen.
KI im Influencer-Marketing
Anna Gerhards prognostizierte, dass bis 2026 etwa 25 Prozent der Marketing-Kampagnen durch virtuelle InfluencerInnen realisiert werden könnten. Alina Ludwig ist der Meinung, dass die KI Mikro-InfluencerInnen in der Content Creation teilweise verdrängen wird, da sie effizienter und leichter für Marken einsetzbar ist. KI-Tools werden besonders in der Automatisierung von Kommunikation und Planung des Influencer Marketing optimieren. Trotzdem bleibt die menschliche Bindung zwischen InfluencerInnen und FollowerInnen, die Vertrauen und Authentizität schafft, unersetzlich. Während KI einfache, wiederkehrende Aufgaben übernimmt, bleibt eine vollständige Ersetzung durch virtuelle InfluencerInnen noch in weiter Ferne.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten live von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Ella Neiger und Lena Krutzler verfasst.