Seit Dienstag, dem 12. Februar, ist Amazons Verteilerzentrum in Großebersdorf (NÖ) offiziell eröffnet, insgesamt sollen am Standort 150 Arbeitsplätze entstehen. Der Onlinegigant will dort auf 9.800 Quadratmetern 25.000 bis 30.000 Sendungen täglich abfertigen, welche von Partnerlieferanten abgeholt und anschließend verteilt werden.
Im Oktober, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft, hat Amazon bereits einen Testlauf gestartet, seitdem werden Pakete auch selbst über Partnerlieferanten ausgeliefert. Das spürt auch die österreichische Post, die 2018 im Dezember rund 115.000 Pakete im Tagesschnitt auslieferte, im Vorjahr waren es noch um 7.000 Sendungen mehr. Doch auch die Post sucht die Konkurrenz zu Amazon: Seit einiger Zeit betreibt man den Online-Marktplatz shöpping.at – bisher mit überschaubarem Erfolg.
Amazon ist nicht nur für einen großen Teil der Paketsendungen in Österreich verantwortlich, sondern dominiert den Handel online. 2017 verzeichnete das Unternehmen 690 Millionen Euro Umsatz im heimischen Markt, circa noch einmal so viel werden über Drittanbieter auf der Seite umgesetzt. Erst kürzlich wurde der dritte Rekordumsatz in Folge vermeldet.
Keine weiteren Standorte geplant
Aktuell plant Amazon keine weiteren Standorte in Österreich. Seit Betriebsbeginn gibt es keine Unregelmäßigkeiten bei der Bezahlung der Belegschaft. „Die 150 Mitarbeiter sind kollektivvertraglich abgesichert”, sagte Bernd Gschaider, Direktor von Amazon Logistics. International steht Amazon immer wieder aufgrund der Arbeitsbedingungen in der Kritik, die Gewerkschaft Verdi rief zu Streiks in Deutschland auf. Insgesamt beschäftigt Amazon in Europa rund 82.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alleine in der Bundesrepublik arbeiten 12.000 Festangestellte in Vollzeit an 13 Standorten.