Am zweiten Nachmittag der DMEXCO tauschten sich Stefanie Tannrath, CEO bei Universal McCann und Annika-Sophie Butt, Director Marketing & Communications bei der PIA Group, unter der Leitung von Claudia Bayer, Editor bei MEEDIA, digital im Rahmen des Vortrags „Female Empowerment and Diversity – Challenges and Opportunities in Agencies“ über die Signifikanz und ihre persönlichen Erfahrungen von Gleichberechtigung am Arbeitsplatz aus. Laut ihnen gehört Diversität heutzutage, neben dem Klimaschutz, zu den meistdiskutierten Themen unserer Gesellschaft. Darunter wird die Gleichberechtigung von Menschen unabhängig ihres Alters, ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion und ihrer sexuellen Orientierung verstanden.
Zu wenig weibliche Führungskräfte
Oftmals sind MitarbeiterInnen in Agenturen und Unternehmen noch davon betroffen, nicht die gleichen Voraussetzungen und Chancen zu erhalten. Der Grund dafür ist die mehrfach irreführende Meinung, dem Thema Gleichstellung im beruflichen Umfeld schon einen Schritt voraus zu sein. Zu Beginn von Stefanie Tannraths Karriere nahm sie die Bedeutung von Geschlechterdiversität noch nicht wahr, jedoch kam sie nach einigen Jahren Berufserfahrung in unterschiedlichen Unternehmen zu der Erkenntnis wie relevant das Thema auch heute noch für junge Frauen ist. Vor allem in Bezug auf die Work-Life-Balance sollte Fairness geschaffen werden. Annika-Sophie Butt machte ähnliche Erfahrungen. In zehn Jahren Berufserfahrung arbeitete sie immer unter und mit Männern und hatte nie weibliche Vorgesetzte. Aus diesem Grund startete sie in ihrer derzeitigen Arbeitsstelle, PIA Group, das „DPP – Diversity Power Project“, welches sich zu Beginn mit Gleichberechtigung der Geschlechter und später Diversität allgemein beschäftigte. Das Team dieses Projekts setzt sich zusammen aus jeweils einer Person aus den zehn Unternehmen der PIA Group. Gemeinsam beschließen sie die Ziele der nächsten vier Jahre hinsichtlich Managing Director – und Führungspositionen.
Als CEO muss mit gutem Beispiel vorangegangen und ein Zeichen gesetzt werden. „Lass Worten Taten folgen,“ so Stefanie Tannrath. Sie fungiert auch als Botschafterin und Vermittlerin für das Thema Diversität in ihrem Unternehmen, Universal McCann. Für sie ist es wichtig Bewusstsein durch Anti-Bias-Trainings zu schaffen und Transparenz zu erzeugen.
„Rede weniger, tu dafür mehr.“
Laut Annika-Sophie Butt und Stefanie Tannrath gelingen Veränderungen nicht einfach über Nacht, stattdessen sollte sich Schritt für Schritt an das Thema herangewagt werden. Dafür ist es wichtig, dass Frauen und Männer gemeinsam in einem gut funktionierenden Team arbeiten. Beide erhoffen sich für die Zukunft mehr Frauen in Führungspositionen, dass weniger über Fähigkeiten, dafür mehr über Initiativen gesprochen wird und MitarbeiterInnen zu Vorbildern entwickeln, zu denen sie selbst aufgeschaut hätten. In einer idealen Welt wünschen sie sich für nächstes Jahr, dass Diskriminierung im Arbeitsumfeld nicht mehr besprochen werden muss. Nach dem Prinzip „Rede weniger, tu dafür mehr.“
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Carolin Kührer und Katharina Lohr verfasst.