Unter der Diskussionsleitung von Andreas Ladich, Leiter Werbung und Marketing der Flughafen Wien AG und Präsident der Marketing Club Österreich, debattierten Marketing-ExpertInnen mit unterschiedlichem Hintergrund über die Marketingzukunft. Gleichzeitig bildet diese Diskussionsrunde den krönenden Abschluss der ersten MARKETING X-Konferenz am 17. Oktober. Die Diskutierenden waren Elisabeth Oberndorfer (Smart Casual), Julie Klein (Samariterbund Wien), Martin Distl ([m]STUDIO) und Michael Brandtner (Ries Global).
Michael Brandtner (Ries Global): „Ich denke, das wichtigste Thema ist künftig, die Wahrnehmung der Kunden zu schärfen und uns darauf zurückzubesinnen und ich glaube auch, dass das eine große Herausforderung sein wird.” Auf die Frage, wie Marken spannende Erlebnisse kreieren: „Ich denke, Marken sollten sich mehr auf ihre eigene Geschichte fokussieren. Ein Problem sehe ich dabei, dass grade im Creator-Bereich ganz viele ihre Botschaften ausschicken, aber es gibt niemanden mehr, der daraus eine kumulierte Meinung zusammenfasst.”
Julie Klein (Samariterbund Wien): „Wir leben in einer Zeit multipler Krisen. Natürlich müssen wir im Marketing langfristig denken, aber eben genau diese Krisen machen es schwer, in kurzer Zeit richtig zu reagieren. Auch spannend wird sicher sein, wie man die junge, digitale Generation künftig auf digitalem Weg erreichen kann.” Und: „Analoge Aktionen funktionieren bei uns auch sehr gut, auch wenn es immer geheißen hat, dass alles nur noch online stattfinden wird. Denn da kaum mehr etwas im Postkasterl ist (außer Pakete), bekommen Spendenaufruf-Briefe vielleicht die Aufmerksamkeit, die sie brauchen.”
Martin Distl ([m]STUDIO): „Über alle Kanäle und Gattungen wird uns Technologie begleiten. Die Entwicklung dieser wird auch immer schneller, aber man muss dabei agil bleiben.” Zum Thema Influencer: „Ich denke, Influencer Marketing hat riesiges Potenzial. Darum haben wir auch den Creators Hub ins Leben gerufen, um auch Influencern eine Art Interessenvertretung zu bieten. Auch der Bereich AI Influencer wird noch Fahrt aufnehmen.”
Elisabeth Oberndorfer (Smart Casual): „Uns Medienmenschen beschäftigt derzeit, wie man seine Zielgruppen noch erreichen kann. Ich glaube, es wird künftig eher kleinere Medienmarken gegen, denn aktuell sterben größere Medienmarken bereits aus. Wichtig ist, wie man die Menschen wieder auf die eigenen Plattformen holt.” Zum Thema Technologie/Infrastruktur/Preise: „In der derzeitigen Rezension sieht man, wie der Konsum zurück geht. Das beeinflusst natürlich auch die Werbebranche. Aber den Trend zu den fünf größten (US-amerikanischen) Plattformen gibt es immer noch. Mir ist aber wichtig, dass es unterschiedliche Medien braucht, um unsere Demokratie zu erhalten.”