Florian Novak, LoungeFM
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Florian Novak, Gründer von JETZT.at

Jetzt.at kämpft weiter: Medien-Start-up verpasst Etappenziel, will aber nicht aufgeben

Mit rund 3.100 Mitgliedern verfehlt das Projekt „JETZT“ sein ambitioniertes Ziel. Gründer Novak setzt auf eine Verlängerung der Kampagne – per Mitgliederentscheid.

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Das österreichische Medien-Start-up Jetzt hat sein selbstgestecktes Ziel verpasst: Bis 12. Juni wollte man 5.000 zahlende Gründungsmitglieder gewinnen, um den redaktionellen Betrieb zu starten. Am Freitag zählte das Projekt jedoch erst rund 3.100 Unterstützer:innen. Dennoch ist das Aus damit nicht besiegelt. Die Community entscheidet per Umfrage, ob das Projekt mehr Zeit erhält, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Chefredakteurin Elisalex Henckel-Donnersmarck und Gründer Florian Novak betonen die gesellschaftliche Relevanz des Vorhabens. „JETZT“ will strukturelle Probleme im österreichischen Mediensystem adressieren – etwa die starke Abhängigkeit von staatlicher Förderung und politisch beeinflusster Werbung. Auch die sinkende Reichweite durch veränderte Algorithmen sozialer Plattformen und das wachsende Phänomen der Nachrichtenmüdigkeit sind zentrale Beweggründe.

Das Start-up setzt auf eine neue Form des Journalismus, der auf Einordnung, Tiefgang und den direkten Dialog mit Leser:innen setzt – unabhängig von großen Anzeigenkunden, politischen Interessen oder Techkonzernen. Künftig soll auch Investigativjournalist Christo Grozev für das Medium arbeiten.

Gründer Novak bleibt optimistisch: „Ich zweifle keine Sekunde daran, dass ‚JETZT’ 5.000 Mitglieder und mehr gewinnen kann.“ Ein Start mit weniger sei jedoch ausgeschlossen – wirtschaftlich wie inhaltlich. Die Einnahmen aus den Beiträgen seien Grundlage für den Aufbau eines tragfähigen Redaktionsteams.

Ob das Projekt eine zweite Chance erhält, liegt nun in den Händen der Unterstützer:innen. Noch bis Montagabend können Mitglieder an der entscheidenden Umfrage teilnehmen – oder neu dazustoßen.

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