Das erste Panel des JETZT SUMMIT 2024 unter der Leitung von Sabine Auer-Germann, Geschäftsführerin von adverserve, drehte sich um zentralen Herausforderungen und Aufgabenstellungen für Digital-Marketing-Profis. Es diskutierten: Alexander Leitner (Goldbach), Andreas Van de Ven (Outbrain), Matthias Seiringer (ORF-Enterprise), Nicola Pohoralek (Group M Nexus), Pia van Saanen (Henkel) und Simone Kraft (bank99). Die Diskussion orientierte sich an zehn Thesen, und zwar:
- „Digital-Ausgaben gehen um 10 Prozent zurück”
- „Alle Einnahmen aus der Digital-Steuer gehen zweckgebunden in neue digitale Projekte”
- „Werbetreibende verzweifeln ohne Third Party Cookies”
- „Programmatic Advertising war ein Missverständnis”
- „Data Clean Rooms & ID-Lösungen: Der Markt in Österreich hat kaum First Party-Daten”
Nicola Pohoralek (Group M Nexus) zum ersten Statement: „Die Digitalsteuer ist um 20 Prozent gestiegen, im Vergleich zu anderen Jahren, ich habe das nachgeschaut. Sonst würde es ja bedeuten, dass die Big Player weniger einnehmen. Also ich stimme der ersten These nicht zu.” Und dem schloss sich das Panel geschlossen an.
Matthias Seiringer (ORF-Enterprise) zum zweiten Statement : „Ich wünsche mir, dass genau das eintritt. Dafür stehen wir auch im OVK und wenn das passiert, mache ich mir eine gute Flasche Wein auf. Natürlich gehört die Digital-Steuer auf europäische Beine gestellt. Die Digital-Steuer war immer zweckgebunden. Es werden Dinge gefördert, die bestehende Medien transformiert.”
Pia van Saanen (Henkel) widersprach dem dritten Statement kurz und knapp: „Ich glaube nicht, dass das so eintreten wird. Wir stehen da aber derzeit sicher vor einem Umbruch.” Seiringer ergänzte im Laufe der Diskussion: „Ich finde aber nicht, dass wir schon die komplette Lösung für das Ende der Third Party Cookies gefunden haben. Vielleicht braucht es einfach ein Besinnen auf die KPIs, die wir zur Verfügung haben.”
Alexander Leitner (Goldbach Austria) hat zum vierten Statement eine klare Meinung: „Programmatic Advertising war voll Missverständnisse, ist aber gekommen, um zu bleiben. Es ist ein etablierter Kanal, der hohe Effizienz und volle Kontrolle garantiert. Ich glaube sogar, dass der Kanal weiter wachsen wird.”
Simone Kraft (bank99) zum fünften Statement: „Wir dürfen natürlich nur intern mit allen Datensätzen arbeiten. Auch bei Kunden darf ich circa nur 50 Prozent von dem mitteilen, was ich eigentlich gerne weitererzählen würde. Aber diese sensiblen Daten darf ich bzw. wir als bank99 auf keinen Fall dem Markt mitteilen, das hat auch etwas mit Vertrauen zu tun. Bei dem Thema Data Clean Rooms und ID-Lösungen muss man dran bleiben, um realistische Lösungen für die Zukunft zu finden. ”
Und Andreas Van de Ven (Outbrain) ergänzte zum fünften Statement: „Die Addressability ist ein Thema, das sich verändern wird. One-to-one-Marketing gibt es quasi nicht mehr. Wir brauchen skalierbare Lösungen für First Party-Daten.”