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Gastkommentar: Es könnte zu einer drastischen Änderung des Internets kommen

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Konstantin Kasapis
Google hat mit seiner Entscheidung gezeigt, dass es möglich ist, einen Mittelweg zwischen Datenschutz und wirtschaftlichen Interessen finden zu wollen, so Konstantin Kasapis, CEO von SlopeLift, im Gastkommentar.

Die Entscheidung von Google, die Abschaffung von Third-Party-Cookies zu verschieben, ist ein klares Zeichen für einen Paradigmenwechsel im digitalen Marketing. Als CEO einer Digital Media Agency, die täglich mit den Herausforderungen der Branche konfrontiert ist, begrüße ich diesen Schritt.

Es ist wichtig zu betonen, dass das „kostenlose” Internet, das wir alle nutzen und schätzen, auf einem werbefinanzierten Modell basiert. Viele Nutzer sind sich dessen nicht bewusst. Die Abschaffung von Third-Party-Cookies ohne tragfähige Alternativen würde dieses Modell gefährden und könnte zu einer drastischen Veränderung des Internets führen, wie wir es kennen.

Die Privacy Sandbox Google, ein innovatives Projekt, das den Datenschutz verbessern und gleichzeitig ein nachhaltiges Geschäftsmodell für das Internet gewährleisten sollte, war von Haus aus ein ambitioniertes Unterfangen. Google hat stets offen und gemeinsam mit Werbetreibenden und Agenturen – auch mit uns – direkte Rücksprache bei der Weiterentwicklung der Sandbox gehalten. Eine Herangehensweise, die immer zu begrüßen war – andere Techgiganten haben primär vollendete Tatsachen geschaffen. Sie ist zwar noch nicht tot, die Sandkiste – wie von vielen herbeigerufen – aber auch hier wird Google einen holistischen Ansatz als Lösung anbieten müssen.

Google hat mit seiner Entscheidung gezeigt, dass es möglich ist, einen Mittelweg zwischen Datenschutz und wirtschaftlichen Interessen finden zu wollen. Die behutsame Einführung neuer Technologien, die den Datenschutz erhöhen, ohne die Werbeeinnahmen zu gefährden, ist gerade bei sensiblen Themen unverzichtbar.

Als Branche müssen wir uns dieser Herausforderung stellen und neue Wege finden, um personalisierte Werbung zu ermöglichen, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu verletzen. Die Privacy Sandbox galt als ein vielversprechender Ansatz, mit dem Potential, die Zukunft des digitalen Marketings nachhaltig zu gestalten. Auch, wenn sie oft Kopfzerbrechen bereitet hat und harte Kritik einstecken und aushalten musste. Am Ende war es aber wohl doch zu optimistisch.

Ich bin zuversichtlich, dass ein ausgewogener Ansatz sowohl den Interessen der Nutzer als auch den Bedürfnissen der Werbetreibenden und Webseitenbetreiber gerecht wird. Es ist an der Zeit, dass wir uns gemeinsam auf diese neue Ära des digitalen Marketings vorbereiten und die Chancen nutzen, die sie uns bietet.

Im Rahmen einer Gastkommentar-Serie auf INTERNET WORLD Austria veröffentlichen wir die Meinungen von Führungskräften heimischer Publisher, Vermarkter, Agenturen und werbetreibender Unternehmen zur 180-Grad-Wendung bei der Third-Party-Cookie-Strategie von Google.

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