Vorstellbar oder Utopie? Meta wurde zu Jahresbeginn in einem Urteil der irischen Datenschutzbehörde dazu verpflichtet, aktiv die User um Einwilligung zur Nutzung ihrer Daten für personalisierte Werbung zu fragen. Was bedeutet dies für das Targeting? Und beschert es der heimischen Werbewirtschaft gar einen Vorteil? Nach Präsentation des Urteils diskutiert unter der Moderation von DMVÖ-Präsidentin Alexandra Vetrovsky-Brychta (Onlyfy/XING) ein Panel aus Marketing- und WerbeexpertInnen im Rahmen des JETZT SUMMIT 2023.
Die Kernaussagen in Kürze:
- Klaus Müller (JENTIS): „Wir haben Kunden, die verlieren ca. 50 Prozent ihrer Daten, da KundInnen keinen Consent mehr geben. Diese Entwicklung ist dramatisch.”
- Sonja Schneeweis (Österreich Werbung): „Content ist King und Key, wenn er relevant ist, dann ist auch der Consent höher. So kommt man auch schneller an ‚harte Daten’, wie E‑Mail-Adressen.”
- Michael Kornfeld (dialog-Mail): „E‑Mail-Marketing ist definitiv nicht tot, auch wenn es nicht besonders sexy ist. Und es hat ganz klare Vorteile, denn die E‑Mail-Daten gehören dann mir, da kommen kein Consent, Cookies oder ähnliches dazwischen.”
- Alwin Viereck (United Internet Media): „Auch wir machen uns für E‑Mail-Marketing stark. Irgendwann war es aus Sicht unserer Kunden aber nicht mehr ‚hipp’, in E‑Mail-Marketing-Portalen zu werben. E‑Mail-Marketing ist heutzutage viel nativer geworden als früher, fügt sich also besser im Umfeld ein.”
- Laura Kaltenbrunner (Datanauts): „Oft hat man viele Daten im Unternehmen, kann diese aber nicht mobilisieren. Es kommt darauf an, welches Ziel man mit den Daten erreichen möchte. Alle wollen Daten sammeln, doch niemand weiß so recht, was dann damit geschehen soll.”
Abschließend rieten die PanelistInnen dem JETZT SUMMIT-Publikum, dass Marketer für sich den Grund des Datensammelns definieren müssen, am Thema dranbleiben, Datenschutz nicht als lästige Pflicht, sondern als Chance empfinden und eine durchdachte Consent-Strategie entwickeln sollen – und das alles am besten heute und nicht morgen.