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Hans Metzger, Geschäftsführer von tele

Hans Metzger, tele: „Die Werbung muss raus aus internationalen Fake- und Pornoumfeldern“

Hans Metzger skizziert im Interview mit Internet World Austria die aktuellen Entwicklungen im Print- und Digitalmarkt. Seine persönliche Zukunft in der Branche nach der Hofübergabe mit Ende des Jahres lässt der „tele“-Geschäftsführer offen.

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Herr Metzger, wie fällt Ihre Einschätzung zum Digital-Werbejahr 2024 im Rückblick aus?

Hans Metzger: Offenbar beträgt der österreichische Umsatz der großen internationalen Player aus den USA und China mehr als 2 Milliarden Euro; mehr als in allen Vorjahren. Gleichzeitig gehen wegen der wirtschaftlichen Probleme in Europa und damit auch in Österreich die Werbespendings insgesamt zurück. Das Delta wird also immer größer.

Und wie lief das Jahr für die Digitalwerbung bei tele?

Metzger: Wir haben ein Plus von rund 10 Prozent gegenüber 2023, allerdings auf weiterhin ausbaufähigem Niveau.

Verraten Sie uns, wie in Ihrem Haus das Verhältnis von klassischer Werbung im Printsektor zu Digitalwerbung ausfällt?

Metzger: Der Digitalanteil am Gesamt-Werbeumsatz liegt bei unter 10 Prozent.

Was bietet „tele“ seinen Digital-Werbekunden?

Metzger: „tele“ hat digital wie auch im Print viele Stammleser:innen bzw. User:innen. Die meisten von ihnen suchen das aktuelle TV-Programm des Tages. Genau dort zu werben, zum Beispiel mit Produkten rund um den gemütlichen Fernsehabend, ist ein perfect match.

Welche Wünsche für 2025 haben Sie an die Branche?

Metzger: Raus aus den internationalen Fake- und Pornoumfeldern, rein in die guten österreichischen Sites.

Wird Ihr Haus den Werbekunden im Jahr 2025 neue Produkte und Services anbieten, was erwartet die Kunden im Digitalsektor bei tele?

Metzger: Wir werden heuer die Weichen für eine Digitaloffensive stellen, die der neue „tele“-Geschäftsführer Martin Kaindel dann ab 2026 umsetzen wird. Er startet im März dieses Jahres als Verkaufsleiter und Head of Digital und übernimmt Ende 2025 die Leitung des Unternehmens und damit auch bei Österreichs größtem Fernsehmagazin. Martin Kaindel kommt vom renommierten Manstein Verlag, war dort Digitalchef und Verkaufsleiter beim österreichischen Branchenmagazin „Horizont“ und prägte in dieser Rolle die Geschichte des Fachverlags durch die Weiterentwicklung der Online-Produkte und des digitalen Vertriebs. Mit 20 Jahren Branchenerfahrung ist er ein Vermarktungsprofi und Digitalexperte, der die Medienbranche hervorragend kennt. Gerade in einer schwierigen Situation, in der sich die Medienbranche derzeit befindet, braucht „tele“ einen Branchenkenner mit Vermarktungserfahrung sowie profunden Kenntnissen im Digitalbereich an der Spitze. Mit Martin Kaindel haben wir genau diese Expertise gefunden, der „tele“ in die Zukunft führen wird.

Was erwarten Sie sich generell vom Werbejahr 2025?

Metzger: Die Printbuchungen schauen sehr gut aus! Eine Million Leser:innen der Printausgabe, durch die MA soziodemografisch sehr genau durchleuchtet, sind ein tolles Asset. Das schätzen viele Unternehmen wieder mehr. Bei Digital fällt die Prognose knapp aus: bescheidene Zuwächse.

Was werden Sie persönlich nach der Hofübergabe an Martin Kaindel machen, bleiben Sie der Branche in irgendeiner Form und Funktion erhalten?

Metzger: Let´s cross the bridge when we get there!

Dieses Interview ist Teil einer Artikelserie rund um die „MOMENTUM Digitalspendingstudie 2024 & Prognose 2025”, die von der Agentur MOMENTUM WIEN in Kooperation mit dem iab austria erstellt wird. StudienteilnehmerInnen und Mitglieder des iab austria beziehen die Studie um 2.900 Euro (exkl. USt) per E‑Mail an  bei MOMENTUM Wien. Der reguläre Preis der „MOMENTUM Spendingstudie 2023 und Prognose 2024“ beträgt 3.900 Euro (exkl. USt).

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