Im Vortrag „Why a flexible workplace will benefit employees, companies and cities” im Rahmen der DMEXCO@home wurde darüber gesprochen, dass sich in Zeiten von physical distancing auch unser Arbeitsplatz verändert hat. Homeoffice und Remote Work haben im Zuge der Pandemie ein Hoch erlebt. Die Euphorie über die Möglichkeit die eigenen vier Wände als Büro zu nutzen wurde schnell von einem Gefühl der Isolation abgelöst. Durch eng getaktete und sich anhäufende Online Meetings wurde die ohnehin zerrüttete Routine noch weiter aus der Bahn geworfen. Wenngleich viele Unternehmen die Situation kontinuierlich besser bewältigen konnten, kristallisierte sich dennoch heraus, dass strategisches Krisenmanagement keine Langzeitlösung ist. Die digitale Transformation birgt nicht nur Vorteile, sondern führt auch zu negativen Entwicklungen beim Befinden der Arbeitnehmer. So fühlen sich 45 Prozent der Arbeitnehmer im Homeoffice weniger produktiv als am regulären Arbeitsplatz. Weitere 76 Prozent stellen einen Rückgang von Kollaboration, Motivation und Innovation fest, wenn sie auf den persönlichen zwischenmenschlichen Kontakt verzichten müssen. Folglich behaupten 81 Prozent der Mitarbeiter von Unternehmen, die Remote Work umgesetzt haben, sich weniger mit ihrem Team verbunden zu fühlen. Arbeitnehmer auf der ganzen Welt wünschen sich flexible Möglichkeiten, ihrem Beruf nachzukommen, ohne sich dabei um ihre Gesundheit sorgen zu müssen. Der soziale Austausch zwischen Kollegen, ist nun umso wichtiger, da er während der intensiven Remote-Phase vernachlässigt wurde. Dafür müssen laut Kolev auf Unternehmensseite bessere Lösungen gefunden werden, um den langfristigen Unternehmenserfolg sowie die Mitarbeiterzufriedenheit zu sichern.
Die Zukunft des Arbeitens ist flexibel und das in mehreren Aspekten. Das Erfolgsrezept dabei ist die Balance zwischen Home Office, “flex space” und Firmenzentrale. Es stellt sich die Frage, welche der drei Komponenten in den Vordergrund gestellt werden sollte, um den Anforderungen des eigenen Unternehmens gerecht zu werden. Hier gilt es, sich die Bedürfnisse der eigenen Mitarbeiter vor Augen zu führen und ihnen die bestmögliche Lösung zu bieten, wie Kolev erläuterte. Somit kann ein professionelles Arbeitsumfeld auch zuhause geschaffen werden. Das Konzept um flexible Arbeitsbedingungen war lange Zeit für Start-Ups und innovative neue Geschäftsmodelle reserviert. Heute denken wir weiter und können diese Idee sogar auf ganze Städte ummünzen. Durch verkürzte Arbeitswege wird nicht nur die Verkehrslage entspannt, sondern auch CO²-Emissionen reduziert. All dies wirkt sich positiv auf die Work-Life-Balance und die generelle Lebensqualität aus. Im Zentrum des Arbeitsplatzes der Zukunft steht also ein Schlagwort: Flexibilität.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten live von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Lea Wall und Anna Mühlburger verfasst.