Seit Dienstag sind in Österreich und Deutschland im Online-Shop von Oculus keine VR-Brillen mehr verfügbar. Aktuell sind noch Restbestände bei anderen Händlern in Umlauf. Das Unternehmen Oculus ist der führende Anbieter von VR-Brillen und wurde 2014 von Facebook für zwei Milliarden Dollar erworben.
Facebook kommentiert die Entscheidung nicht, es ist aber anzunehmen, dass das Thema Datenschutz eine Rolle spiel. Ab Oktober ist bei der erstmaligen Inbetriebnahme einer VR-Brille von Oculus ein Facebook-Account zwingend erforderlich. Bestehende Nutzer haben noch bis 1. Jänner 2023 die Möglichkeit, die VR-Brillen ohne eine Verknüpfung zu nutzen. Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar kommentiert die Zwangskopplung gegenüber WELT als „äußerst problematisch”.
In Hamburg befindet sich auch die Deutschlandzentrale von Facebook. Casper will nun die Angelegenheit an die zuständige europäische Aufsichtsbehörde weiterleiten. Da Facebook seine Aktivitäten in Europa von Irland aus leitet, ist auch die dortige Datenschutzkommission zuständig. Eine schnelle Lösung des Problems und damit auch ein erneuter Verkauf der VR-Brillen ist nicht in Sicht. Bei einer ähnlichen Thematik, nämlich der engeren Verzahnung und dem Datenaustausch zwischen Facebook und WhatsApp, ist schon seit längerer Zeit eine Entscheidung ausständig.