Ein Panel im Rahmen des zweiten Tages der JETZT Media Mix am 14. Mai widmete sich der Frage „Digital Media Mix: Werden die größten Kuchenstücke noch größer, wie behaupten sich die heimischen Publisher und was bleibt den „Neuen am Tisch“ wie Gaming, DOOH, Retail Media, Digital Audio, Native und Co.?” Lukas Kraetschmer (Ströck Brot) führte als Panel-Moderator durch die Diskussion, es diskutierten Andrea Groh (Gewista), Iris Handlsberger (e‑dialog), Jakob Miedler (Wunderknaben), Katharina Fröhlich (Magenta), Matthias Seiringer (ORF-Enterprise) und Sher Khan (Google Austria).
Andrea Groh (Gewista) auf die Frage, wie wichtig das digitale Standbein für die Gewista ist: „Digital hat für uns eine riesige Bedeutung. Mit DOOH machen wir 30 Prozent unseres Umsatzes in Österreich, Programmatic haben wir im Vergleich zum Vorjahr um 100 Prozent gesteigert. Auch Retail Media ist bei uns für den Handel zielgruppengenau möglich. Wir versuchen, beide Welten – also analog und digital – zu verschmelzen.”
Jakob Miedler (Wunderknaben): „Für mich ist Gaming seit ich fünf Jahre alt bin nicht wegzudenken. Ich finde, Branding sollte viel mehr die Gaming-Zielgruppe beschäftigen. Wichtig ist, das gesamte Leben der potentiellen Zielgruppe zu fokussieren und nicht nur einzelne Sales Points.”
Sher Khan (Google Austria): „Google, Meta und Co. adressieren 100 Prozent vom Werbemarkt, daher sind Vergleiche in diversen Spending-Studien aus, zum Beispiel Österreich, etwas schwierig. Wieso Google erfolgreich ist? Wir bieten Qualität, wir sind seit 20 Jahren in Österreich aktiv und haben uns das Kunden-Vertrauen über Jahre lang erarbeitet. Plattformen wie Google und YouTube erlauben es auch leicht, international aktiv zu sein.”
Matthias Seiringer (ORF-Enterprise): „Als ORF haben wir etwas geschafft, was nicht viele Medien in Österreich schaffen – nämlich Relevanz. Unser Ziel ist Überblicksberichtserstattung und das seit Anfang an. Wir haben zum Beispiel sehr wenig Traffic über Google, unsere User steigen direkt bei uns ein. Diese Reichweite gehört aber natürlich auch monetarisiert, gleichzeitig versuchen wir aber auch, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu schaffen. Eine Plattform, wie dem ORF, schafft Relevanz.”
Katharina Fröhlich (Magenta): „Wir haben seit Jahren ein Media Mix Modelling-Modell im Einsatz, das sehr viele Daten im Hintergrund hat. Wir können das sowohl für Brand‑, als auch Sales-KPIs modellieren. Unser großes Ziel ist es, unsere Zielgruppe langfristig emotional an uns zu binden und mit neuen Medien mehr in die Tiefe zu gehen, um in den Köpfen zu bleiben.”
Iris Handlsberger (e‑dialog): „Wir bekommen meistens ein bestimmtes Budget für bestimmte Kampagnen, am liebsten würden wir natürlich aus dem Vollen schöpfen. Um neue Plattformen oder Medien zu testen, nimmt man sich oft etwas vom Budget.”
Auf die Frage, ob es Regulierung im Medien‑, Media- und Werbemarkt braucht, ist sich das Panel großteils einig, dass es das braucht. Redaktionen dünnen aus, Medien-Start-ups gehen ein und demokratiepolitisch sei die aktuelle Entwicklung gefährlich. Khan ergänzte aber auch, dass Google und YouTube sehr wohl Wertschöpfung für Österreich schaffen und nannte auch zwei konkrete Beispiele. Fröhlich merkte an, dass „auch österreichische Medien ein bisschen aufwachen müssen, denn wenn dort bestimmte Zielgruppen nicht erreicht werden (können), ist es auch klar, dass größere Plattformen genutzt werden als Werbetreibende.” Miedler stimmte dem zu: „Dem Kunden ist oft egal, welche Plattformen genutzt werden, es geht darum, die gewünschten Zielgruppen zu erreichen.”
Weitere Themen waren KI und das Online-Suchverhalten, KI im Gaming, Video-Marketing, Audio-(Suchen), TV und Social Media Marketing.