„Wir befinden uns an einer Schwelle zu einer neuen Ära, in der Audio mehr ist als nur Klang“, betont Swantje Stummer gleich zu Beginn. Dies zeigt auch der Wandel den die Audiobranche, vor allem mit Digital Audio, in den vergangenen Jahren durchlaufen hat. Digital Audio wird als Überbegriff für Simulcast-Sender, Web-Only-Sender, Streamingdienste, Radio-Aggregatoren und Podcasts verstanden.
Mit der Verbreitung diverser Endgeräte hat sich Digital Audio mit seinen verschiedenen Arten in der Medienlandschaft als Massenmedium etabliert. Im Vergleich zu früher wird heute nicht mehr nur die jüngere, sondern jede Zielgruppe angesprochen.
Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht diese Entwicklung: 2015 nutzten etwa 28 Millionen Menschen monatlich Digital Audio. Bis 2024 stieg diese Zahl auf 55 Millionen und erzielt somit ein Wachstum von 86 Prozent. Damit überholt Digital Audio in der monatlichen Nutzung Plattformen wie TikTok und Instagram.
Reichweite und Wirkung
„Mit 41,5 Millionen Unique Listeners im Monat erreichen wir deutlich mehr Menschen als Streamingdienste wie Spotify“, erklärte Daniela Kursawe. Das breite Angebot von RMS umfasst klassische Radiomarken, Submarken, Web-Only-Sender, Streamingdienste und Podcasts – eine Vielfalt, die starke Reichweiten generiert und so eine starke Wirkung für KundenInnen garantiert.
Praxisbeispiel AXE
Um die Wirksamkeit von Digital Audio zu verdeutlichen, führt Kursawe das Beispiel von AXE an. Für eine neue Kollektion setzte AXE auf einen breit angelegten Medienmix, bei welchem Digital Audio eine zentrale Rolle spielt. Mit einem gezielten Targeting über digitale Audioplattformen konnte die Kampagne innerhalb von vier Wochen den Unaided Recall um 19 Prozent steigern, während die Top-of-Mind-Verankerung bei 47 Prozent und die Kaufbereitschaft bei 25 Prozent lag.
Im Zuge dessen stellt Danila Kursawe klar, es sei ein verbreiteter Mythos, dass Digital Audio schwer messbar sei. Durch Technologien wie den „RMS Audio Pixel“ lassen sich die Erfolge von Audiokampagnen präzise nachverfolgen. Eine eigens durchgeführte Studie verglich verschiedene Werbeformate miteinander, wobei die Ergebnisse bei Digital Audio nicht nur messbar, sondern auch erfreulich seien.
Trends und Zukunft
Zum Abschluss des Vortrags stellt Swantje Stummer aktuelle Trends vor und wagt einen Blick in die Zukunft. Besonders im Bereich Kreation wird Künstliche Intelligenz eine immer wichtigere Rolle spielen. RMS hat mit dem „Audio Spot Creator“ ein Tool entwickelt, das bereits auf die neue Technologie setzt und mit über 100 KI-Stimmen sowie einer breiten Musikauswahl die Erstellung von Werbespots vereinfacht.
Ein spannendes Zukunftsthema ist das sogenannte Voice Cloning, bei dem die Stimme von beispielsweise prominenten Persönlichkeiten oder Podcast-Hosts geklont werden kann, um diese in Werbekampagnen einzusetzen. Auf der DMEXCO wurde ein Einblick in das derzeit noch getestete Konzept gegeben, bald solle es aber marktreif sein.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten live von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Paul Kittenberger und Sarah Reitstätter verfasst.