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Stefan Tesch

„Bei digitalen Innovationen wird häufig der Faktor Mensch unterschätzt.”

Stefan Tesch ist leitender Redakteur beim Wirtschaftsmagazin "GEWINN" und moderiert am Conference Day der JETZT Transformation die Podiumsdiskussion. Im Interview verrät Tesch, worum sich die Diskussionsrunde drehen wird.

Herr Tesch, Sie moderieren am Conference Day der JETZT Transformation die Diskussionsrunde zum Thema „Changing the mindset – Was etablierte Unternehmen in Sachen Digital Transformation von Start-ups lernen können.” Welche Fragen werden Sie den Konferenzteilnehmern stellen?

Stefan Tesch: Abseits von der großen Frage, die im Veranstaltungstitel enthalten ist, unter anderem: Wie lassen sich Innovationen und Digitalisierung im eigenen Haus etablieren und fördern? Und ist dazu etwa eine eigen Abteilungen sinnvoll oder sollte das Thema in bestehende integriert werden? Aber wir werden auch der Frage nachgehen, wer die großen Vorbilder der Digitalisierung, sowohl national, als auch international, sind. Hier ist spannend ob dies beispielsweise Alphabet, Apple und Amazon sind, oder jene, die aus einem analogen Geschäftsmodell die digitale Transformation bewerkstelligt haben. Und meine Fragen werden sich um die größten Hemmschwellen bei der Digitalisierung „etablierter“ Unternehmen drehen. Sowie: Wie weit denken Unternehmen bei Thema Digitalisierung voraus? Und wie prognostizieren sie künftige Kundenbedürfnisse und wie lauten die Einflussfaktoren dafür?

Wie nehmen Sie den Status-quo in Sachen Digitalisierung in Österreichs Unternehmen wahr?

Stefan Tesch: Österreich hat viele namhafte High-Tech-Betriebe, Weltmarktführer und Hidden Champions, deren Geschäftsmodelle auf der Digitalisierung beruhen. Sie gelten hierzulande, sowie international als Role-Models. Anders sieht es manchmal bei „traditionellen“ Betrieben aus. Digitalisierung wird mitunter als das simple Übersetzen von analogen Prozessen ins Digitale verstanden, ohne aber Strukturen zu ändern. Digitalisierung ermöglicht neue (Geschäfts-)Modelle, die sie nicht auf der Strecke liegen lassen sollten.

Wie sehen Sie’s konkret: Was machen Start-ups besser als etablierte Unternehmen und Konzerne?

Stefan Tesch: Ich bin kein Freund des strikten Old-Economy- vs. New-Economy-Denkens und der Frage, wer besser oder schlechter ist. Klarerweise kann ein Zehn-Mitarbeiter-Start-up eine Idee schneller umsetzen, als ein börsennotierter Konzern. Viel mehr muss man sich die Frage stellen, welche Ziele verfolgt ein Unternehmen: Ist es das reine Wachstum und die Befriedigung von Shareholder-Interessen, oder ist es die Vision, gesellschaftlich etwas zu verändern und dafür auch lange Phasen des Verlustes in Kauf zu nehmen.

Und was können Unternehmen aus Ihrer Sicht tun, um fit für die digitale Zukunft zu werden?

Stefan Tesch: In meiner Wahrnehmung wird der Faktor Mensch häufig unterschätzt. Unternehmen sehen Innovationen gerne als Ergebnis des technisch Machbaren. Aber ob ein Produkt, eine Lösung oder eine Dienstleistung auf dem Markt erfolgreich ist, hängt schlussendlich davon ab, ob der Mensch sie auch will.

Was halten Sie generell von der Idee, eine monothematische Fachkonferenz zum Thema Transformation zu lancieren?

Stefan Tesch: Zukunftsfragen der Wirtschaft und Gesellschaft zu diskutieren, ist wichtig. Je konkreter das Thema, desto spitzer die Zielgruppe und umso höher das fachliche Niveau. Dennoch sorgt die Vielfalt von Meinungen, das Einbinden von Kritikern genauso wie Befürwortern für einen gesunden Mix.

Stefan Tesch, leitender Redakteur beim „GEWINN”, moderiert am Conference Day der JETZT Transformation die Podiumsdiskussion zum Thema „Changing the mindset – Was etablierte Unternehmen in Sachen Digital Transformation von Start-ups lernen können.” Die JETZT Transformation findet am 29. und 30. September in der Labstelle in Wien statt – hier geht’s zum Ticketshop der JETZT Transformation.

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Christina Ebner

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