Wie ordnen Sie als Expertin den Stellenwert von SEO – bzw. insbesondere damit verbunden das Nutzen von KI wie ChatGPT – in Österreich im internationalen Vergleich ein?
Barbara Oberrauter-Zabransky: Österreich folgt im Bereich SEO und KI-Nutzung den internationalen Trends, agiert jedoch oft etwas vorsichtiger. Während Länder wie die USA oder Großbritannien stark auf KI setzen, sehe ich hierzulande eine wachsende, aber noch zurückhaltendere Akzeptanz. Effizienzgewinne durch KI sind klar erkennbar, jedoch wird sie vor allem als Unterstützung und weniger als Ersatz gesehen. Der Fokus liegt auf Prozessoptimierung und Automatisierung, jedoch immer unter der Prämisse menschlicher Kontrolle.
Wie können die Inhalt vom Vortrag beim Digital Marketing Experts Talk zusammengefasst werden?
Oberrauter-Zabransky: Mit ChatGPT SEO Inhalte auf Knopfdruck erstellen – was bedeutet das für uns? In meinem Vortrag zeigte ich, welche Möglichkeiten und Grenzen diese Technologie für das SEO-Game bietet. Automatisierung von Meta-Beschreibungen, Seitentiteln und Content-Ideen spart Zeit, doch wie viel können wir der KI wirklich überlassen? Wo brauchen wir weiterhin menschliche Kreativität und Expertise? Der Stellenwert von SEO und KI-Nutzung in Österreich folgt internationalen Trends: Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung stehen im Vordergrund. Doch KI bleibt Unterstützung, kein Ersatz für Menschen. Mein Ziel ist es, klarzumachen, dass KI zwar großartige Chancen bietet, aber ohne den menschlichen Faktor nur ein halbes Werkzeug ist. Ich zeige konkrete Ansätze, wie ChatGPT und SEO gemeinsam genutzt werden können – effizient, verantwortungsbewusst und mit dem nötigen menschlichen Feingefühl.
Welche Entwicklungen und Trends fallen Ihnen als Expertin besonders auf?
Oberrauter-Zabransky: Es zeichnen sich aktuell die wichtigsten Trends in der digitalen Welt durch mehrere zentrale Entwicklungen aus. Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) spielt eine entscheidende Rolle, da KI-Tools die Content-Erstellung und Analyse erleichtern. Aufgaben wie das Schreiben von Meta-Beschreibungen oder die Keyword-Recherche können automatisiert werden, wodurch mehr Raum für kreative Arbeiten entsteht. Gleichzeitig bleibt die mobile Optimierung essenziell, da immer mehr Nutzer Inhalte über mobile Endgeräte konsumieren. Google betont zudem die Bedeutung von E‑E-A‑T, also Experience, Expertise, Authoritativeness, Trust, als Maßstab für qualitativ hochwertige Inhalte. Schließlich steht nützlicher, präziser und relevanter Content im Fokus, da nur solcher Inhalte gute Rankings in Suchmaschinen erzielen können.
Welchen schnell umsetzbaren Tipp können Sie für Marketingverantwortliche in Unternehmen empfehlen?
Oberrauter-Zabransky: Mein Tipp: Setzen Sie KI-Tools gezielt für repetitive Aufgaben ein – Meta-Descriptions, Titel, Keyword-Recherche. Das spart Zeit für die wirklich wichtigen Dinge: kreative Arbeit und strategische Planung. Aber denken Sie daran: KI ist eine Hilfe, kein Ersatz. Die Qualitätssicherung bleibt in Menschenhand, um sicherzustellen, dass Inhalte nicht nur effizient, sondern auch relevant und hochwertig sind.
Dieses Interview ist Teil einer Interviewserie mit Mitgliedern des MCÖ Digital Marketing Experts Pool in Kooperation mit der Internet World Austria Redaktion. Stephan Kreissler, Gründer der Digital Agenturen AdsThatWork und Digitalisten, ist Initiator und Leiter des Pools der Digital Marketing Expertinnen und Experten. Er wird unterstützt von Harald Rametsteiner, Leiter des berufsbegleitenden Diplomlehrgangs Marketing Management der Werbe Akademie.