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Amazon dominiert digital und legt sogar 30 Ränge zu

Der Digital Visibility Report 2021 von Handelsverband und otago zeigt erneut, welche Händler in Google am sichtbarsten sind. Amazon erobert in diesem Jahr zusätzlich die ersten Plätze in den Bereichen Fashion, Wohnen und Elektronik.

Die A‑Lage in der digitalen Welt ist die erste Ergebnisseite der Suchmaschine Google. Wer es dorthin nicht schafft, wird von den KonsumentInnen schlicht nicht gesehen. Wie steht es um die „digitale Lage” des österreichischen Einzelhandels? Welche Händler haben sich die besten Google-Positionen gesichert?

„Für Erfolg im digitalen Handel braucht es mehr als einen Webshop. Entscheidend ist die Sichtbarkeit für potenzielle Kundinnen und Kunden. Die Standortfrage stellt sich – mehr denn je – nicht nur für Filialen, sondern auch für die Positionierung in der digitalen Welt. Je nach Altersgruppe recherchieren zwischen 64 und 80 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten vor dem Kauf von Produkten über Suchmaschinen”, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. „Dass Amazon hier als Gewinner hervorgehen würde, war zu erwarten. Aber ich freue mich außerordentlich, dass österreichische Top-Omnichannel-Händler – nicht wegen sondern trotz Krise – hoch ranken und zum Teil sogar zulegen konnten. Sprich: Sie haben die Reichweite ausgebaut und Optimierungspotenziale gehoben, um Interessierten näher zu sein. Die Ergebnisse teilen wir mit allen KMU, die kostenfrei unter www.kmu-retail.at angemeldet sind, um den Digitalstandort Österreich voranzubringen.“

„Die größte und mit Abstand beliebteste Suchmaschine ist Google – 94 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher suchen und finden hier Produkte wie Dienstleistungen. Auch in Zukunft wird sich diese Entwicklung fortsetzen“, davon ist Markus Inzinger, Eigentümer von otago, überzeugt: „Wer online nicht sichtbar ist, wird nicht gefunden und kann im Webshop keine Abschlüsse machen. Eine vertane Chance, denn E‑Commerce boomt und ist gekommen, um zu bleiben.”

Covid-19-Fußabdrücke im Digital Visibility Report

In fast allen Warengruppen hat Amazon überholt und belegt den ersten Platz. Der Online-Gigant setzt sich an die Spitze der Rankings in den Bereichen Fashion (vor Zalando), Wohnen (vor XXXLutz), Elektronik (vor MediaMarkt), Drogerie, Bücher und Sport. Insgesamt 30 Ränge hat der Pure Onliner zugelegt – über alle Warengruppen hinweg.

In der Kategorie Lebensmittel hat sich das Ranking der sichtbarsten Seiten im Vergleich zum Vorjahr besonders stark verändert. Wo 2020 die ersten vier Plätze mit großem Abstand von Rezeptplattformen dominiert wurden, sind 2021 Supermarktketten auf den Top-Platzierungen, angeführt von billa.at und interspar.at. An dritter Stelle folgt überraschenderweise Amazon. Mit Trockenwaren, Konserven und Getränken mischt der Online-Händler nun auch den LEH auf.

Im Bereich Fashion lässt Amazon den Erstplatzierten von 2020 zalando.at mit enormem Abstand zurück. Auch deutsche Domains wie otto.de, aboutyou.de oder ladenzeile.de haben im Vergleich zu letztem Jahr einige Plätze gut gemacht.

In der Kategorie Drogerie, Kosmetik und Parfümerie reiht sich bipa.at auf Platz 2 und ist damit Nummer 1 der Top-Omnichannel Retailer. Außerdem hat bipa.at seine Sichtbarkeit im Vergleich zum Vorjahr sehr deutlich gesteigert und ist von Platz 8 auf Platz 2 aufgestiegen. Auch Müller hat 2 Plätze gut gemacht und befindet sich heuer in den Top 3.

Spezialisten punkten – Nische rockt

Dass die Suchmaschine sehr spezifischen Content belohnt, wird spätestens klar, wenn man die Top-Performer der Subkategorien betrachtet: Wer in Google eine Pflanze sucht, der kommt an baldur-garten.at und dehner.at mit einem Sichtbarkeitsanteil von je 12 Prozent nicht vorbei. In Sachen Sonnenbrillen ist weiterhin misterspex.at omnipräsent, und Zeitschriften gibt’s bei presseshop.at. Nicht immer sind die Größten auch die digital Sichtbarsten.

Überschall-SEO – Top-Auf- und Neueinsteiger

Dass SEO sich auszahlt und der Zug nie abgefahren ist, machen gleich drei Händler vor: Der österreichische Biohof adamah.at war 2020 gar nicht in den Charts vertreten, ist dieses Jahr aber auf Platz 9 bei Lebensmitteln. Interspar ist von Platz 14 auf Platz 2 gerückt und Unimarkt von 16 auf 5.

Schnellste Weg an die Spitze: Vergleichsplattformen & Marktplätze

Händler, die (noch) keine wettbewerbsfähige, organische Position in der Suchmaschine erreichen, können sich via Vergleichsplattformen und Marktplätzen eine gute Sichtbarkeit erkaufen. Branchenübergreifend erzielt – nach Amazon – idealo.at die besten Ergebnisse, gefolgt von ebay.at, ladenzeile.at und wogibtswas.at. Als einziger österreichischer Marktplatz findet sich – erstmalig – auch shoepping.at im diesjährigen Report.

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Elisa Krisper

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Chris Budgen

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