Bei Kraftfahrzeugen, die mit dem Telematik-System von Dolphin ausgestattet sind, zeigt dieses bei einem Unfall an, wann und wo der Aufprall des Fahrzeuges passiert ist. Die Crash-Sensoren bestimmen das Ausmaß des Unfalles und ob die Möglichkeit besteht, dass jemand verletzt wurde. Es wird eine Sprechverbindung zum Fahrer aufgebaut, damit abgeklärt werden kann, ob medizinische Maßnahmen notwendig sind und weitere Maßnahmen eingeleitet werden können. Da manchmal trotz eines lediglich leichten Aufpralls kein Kontakt mit den Insassen des Fahrzeuges hergestellt werden kann und das Personal der Einsatzzentrale somit über weitere Maßnahmen entscheiden muss, stand die Frage im Raum wie das Ausmaß der Unfälle zusätzlich abgeklärt werden kann.
„Aus diesem Grund wollen wir eine Drohne zu schweren Unfällen schicken bzw. zu solchen, wo zusätzliche Informationen wichtig sind.“ sagt Harald Trautsch, Geschäftsführer von Dolphin Technologies, Spezialist für Unfallerkennung und automatische Meldung.
Internationaler Testbetrieb läuft
Dieses Modell wird derzeit auf nationaler sowie internationaler Ebene getestet. In erster Linie geht es darum, dass die Flugrouten der Drohnen automatisch berechnet werden. Im nächsten Schritt sollen Anwendungen über Machine Learning so trainiert werden, dass ein richtiges Verhalten der Drohnen und richtige Maßnahmen am Unfallort getroffen werden können.
Dolphin arbeitet projektbezogen mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen. Die großen Herausforderungen des Projektes stellen die Logistik, Technik und rechtlichen Angelegenheiten dar. Die Drohnen sollen den Unfallort innerhalb weniger Minuten erreichen, daher muss ein sinnvoller Standort für diese gewählt werden. Zudem müssen sie gemeldet sowie versichert werden. Drohnen dürfen außerdem nur jene Gebiete überfliegen, welche nicht bewohnt sind.
Laut einer Berechnung von Dolphin sollten die Standorte nicht mehr als fünf Kilometer auseinander liegen. Hochrangige Straßennetze sollen zuerst ausgestattet werden, deshalb konzentriert sich das Unternehmen vorerst auf Strecken mit hoher Unfallfrequenz.
„Es ist unsere Aufgabe, durch intelligente Services wie Predictive Analytics, Machine Learning und Smart Communication, Unfälle einerseits zu vermeiden und andererseits optimale Hilfe zu leisten, wenn doch einmal etwas passiert. Das bedingt, dass wir regelmäßig nicht nur technisches, sondern auch rechtliches Neuland betreten müssen. Aber Menschenleben sind es wert, die entsprechenden bürokratischen, technischen und unternehmerischen Risiken einzugehen.“so Trautsch zu den Hürden des Projekts.