Die Berliner Agentur Claneo hat gemeinsam mit dem Marktforschungstool Appinio im April 2025 eine Umfrage unter 2.000 Personen in Deutschland und den USA durchgeführt. Die Ergebnisse verdeutlichen einen signifikanten Wandel im Suchverhalten: Während Google mit 77 Prozent wöchentlicher Nutzung weiterhin führend bleibt, verzeichnen KI-gestützte Tools wie ChatGPT und Perplexity einen Anstieg auf 33 Prozent – ein Zuwachs von 15 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Bei komplexen Fragestellungen erreichen KI-Tools mit 38,55 Prozent nahezu die Nutzungsrate klassischer Suchmaschinen (40,29 Prozent).
Besonders bei der jüngeren Zielgruppe zwischen 16 und 27 Jahren zeigt sich ein Trend: Plattformen wie Instagram und TikTok werden zunehmend für Informationssuchen genutzt und überholen in bestimmten Bereichen sogar traditionelle Suchmaschinen. Das Vertrauen in KI-Technologien wächst ebenfalls: 79 Prozent der Befragten vertrauen mittlerweile Chatbots – ein Anstieg von 21 Prozentpunkten gegenüber 2024.
Die Wahl der Plattform hängt stark vom gesuchten Thema ab. Für allgemeine Informationen dominieren klassische Suchmaschinen mit 67 Prozent, gefolgt von KI-Chatbots und Wikipedia mit jeweils 21 Prozent. Bei Produktsuchen liegt Google mit 53 Prozent knapp vor Amazon mit 50 Prozent. Jüngere Nutzer*innen bevorzugen jedoch zunehmend soziale Medien: 17 Prozent nutzen Instagram, 19 Prozent TikTok für Produktsuchen. Im Bereich Mode führen Amazon und Plattformen wie Zalando oder AboutYou mit jeweils 42 Prozent, während Google hier auf 27 Prozent kommt.
KI-Chatbots werden nicht nur für Suchanfragen genutzt, sondern auch für die Erstellung von Texten (29 Prozent), komplexe Informationssuchen (26 Prozent), Recherchen (25 Prozent) und kreative Aufgaben wie Brainstormings (24 Prozent). Traditionelle Suchfunktionen wie Produktvergleiche oder Nachrichtenrecherchen spielen mit jeweils 10 Prozent eine untergeordnete Rolle.
Für Unternehmen und SEO-Expert*innen bedeutet dieser Wandel, dass Inhalte nicht nur für klassische Suchmaschinen, sondern auch für KI-Plattformen optimiert werden müssen. Markus Kellermann weist darauf hin, dass Webseiten, die bereits gut ranken, bessere Chancen haben, von KI-Suchen als Quelle berücksichtigt zu werden.