Am zweiten Tag der DMEXCO 2024 diskutierten ExpertInnen der Werbewirtschaft, wie KI die Marketingwelt auf den Kopf stellt. Maike Abel, Digital & Corporate Marketing Director bei Nestlé, Daniel Jäger, Head of Group Media bei der Deutschen Telekom AG, und Patrick Swientek, Director Media, Digital & Business Development D‑A-CH bei Danone, teilten ihre Perspektiven und Erfahrungen mit KI und erörterten die bedeutenden Ergebnisse der Studie.
Studie: Zahlen und Erkenntnisse
Die Studie zeigt, dass in Deutschland bereits die Hälfte der Unternehmen KI in ihren Marketingstrategien nutzt. Die Akzeptanz unter KonsumentInnen wächst, obwohl 44 Prozent Datenschutzbedenken äußern. Für 95 Prozent der Unternehmen ist die Effizienzsteigerung der Hauptnutzen von KI, während KonsumentInnen von Bequemlichkeit, Personalisierung und Zeitersparnis profitieren. Eine zentrale Frage bleibt: „Wie unterscheiden sich KI-generierte Bilder und Videos von echten?“ Laut Studie setzt der Großteil der Unternehmen KI für Kreation, Automatisierung und Reporting ein. Nur die wenigsten Unternehmen (28 Prozent) nutzen es für Kundensupport.
Nestlé: KI als vielseitiges Werkzeug
Maike Abel von Nestlé betonte, dass KI für sie und ihr Team ein vielseitiges und längst im Alltag angekommen Tool ist. Nestlé setzt KI vor allem zur Arbeitserleichterung ein, zieht jedoch klare ethische Grenzen: „Wir werden niemals Menschengesichter, Tiere oder Stimmen durch KI ersetzen“, so Abel. Sie wünscht sich zudem eine bessere Aufklärung über die rechtliche Lage, insbesondere was die Bildrechte angeht.
Danone: Vorsicht und ethische Verantwortung
Patrick Swientek von Danone betonte, dass das Unternehmen KI-Tools kontinuierlich weiterentwickelt, sie jedoch nicht für Werbezwecke einsetzt. Danone setzt auf ethisches Handeln und bietet umfassende Schulungen an, um sicherzustellen, dass die MitarbeiterInnen verantwortungsvoll mit KI umgehen.
Deutsche Telekom: Vielfältiger Einsatz von KI
Daniel Jäger von der Deutschen Telekom erläuterte, wie KI bereits in verschiedenen Bereichen des Unternehmens eingesetzt wird, einschließlich Glasfaserausbau, Kundensupport und Reporting. Jäger hob hervor, dass MitarbeiterInnen sich im Umgang mit KI kontinuierlich weiterbilden müssen, abhängig von ihren Aufgabenbereichen.
Europas Aufholbedarf und die Notwendigkeit von Standards
Ein zentrales Thema der Diskussion war der Aufholbedarf Europas im Vergleich zu anderen Märkten, denn aufgrund diverser Richtlinien rund um Datenschutz wird es für Europa immer schwierig sein mitzuhalten. Laut OWM sind Transparenz und klare Standards notwendig, um KI-Lösungen marktgerecht zu gestalten. Durch Trainings, Webinars und Studien, soll Aufklärung erfolgen und der Austausch zwischen Werbetreibenden gefördert werden. Ihr Motto: „So wie wir lesen und schreiben lernen, sollten wir auch lernen, mit KI umzugehen.“
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Felix Sonnleitner und Katharina Hahn verfasst.