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Nahezu alle stationären Händler vertreiben inzwischen (auch) online über den eigenen Webshop. Nur 18 der 100 größten Retailer verzichten – zumindest in Österreich – gänzlich auf die digitale Filiale

Einzelhandels-Ranking: Online Pure Player sind die großen Gewinner

War Amazon im vergangenen Jahr von Platz 11 auf Platz 9 geklettert, so erklimmt der Digitalriese mit einem Österreich-Umsatz von 763 Millionen Euro und einem Plus von 10,5 Prozent inzwischen den 8. Platz.

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Wer sind die Top 100 Retailer in Österreich? Welche Branchen haben die Nase vorn? Und wie hoch haben es die Pure Online Player wie Amazon und Zalando im Ranking geschafft? Diese Fragen beantwortet der Handelsverband in Kooperation mit dem KSV1870 im neuen „Austrian Top 100 Retailers“ Report.

Umsatz der Top 100 steigt um sechs Prozent

„Der Eintritt in die Charts des Handels wird härter: Mindestens 38,8 Millionen Euro sind nötig, um zu den Top 100 Unternehmen des Einzelhandels gezählt zu werden”, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Im letzten Ranking waren es noch 32,6 Millionen Euro, davor 31,2 Millionen. Der Trend setzt sich also weiter fort, die Marktkonzentration nimmt zu. Gemeinsam machten die Top 100 Einzelhändler 2018 einen Umsatz von 38,7 Milliarden Euro, das sind sechs Prozent mehr als im Ranking 2017, und in Summe mehr als die Hälfte (57 Prozent) der gesamten einzelhandelsrelevanten österreichischen Konsumausgaben.

Pure Online Senkrechtstart: Amazon rückt von Platz 9 auf 8, Zalando von 29 auf 22

Die großen Gewinner im Ranking sind erneut die Online Pure Player. War Amazon im vergangenen Jahr von Platz 11 auf Platz 9 geklettert, so erklimmt der Digitalriese mit einem Österreich-Umsatz von 763 Millionen Euro (ohne Marktplatz-Umsätze) und einem Plus von 10,5 Prozent inzwischen den 8. Platz. Den besten Sprint hat jedoch Zalando hingelegt. Der deutsche Plattformhändler hat seinen Umsatz um die Hälfte gesteigert, von 230 Millionen Euro in 2017 auf 342 Millionen Euro in 2018, damit 7 Plätze im Ranking aufgeholt und sich auf Platz 22 etabliert.

LEH, Sportwaren und Generalisten legen zu

Die stärksten Branchen im Top-100-Ranking sind der Lebensmitteleinzelhandel (21,2 Milliarden Euro, +7 Prozent), Sportwaren (1,1 Milliarden Euro, +10 Prozent) sowie die Generalisten und Schuhe/Lederwaren, die 2018 je um rund ein Drittel gewachsen sind. Treiber des Wachstums der letztgenannten Warengruppen sind Amazon und Zalando, aber auch der Eintritt neuer Händler: Mit Mediashop, TK Maxx und Action Retail sind drei neue starke Player im Ranking hinzugekommen.

80 Prozent der stationären Top-100-Händler vertreiben auch online

Nahezu alle stationären Händler vertreiben inzwischen (auch) online über den eigenen Webshop. Nur 18 der 100 größten Retailer verzichten – zumindest in Österreich – gänzlich auf die digitale Filiale, darunter einige Lebensmittelhändler (Nah&Frisch, Sutterlüty, denn’s, Nordsee, Anker), Händler des unteren Preissegments (kik, Primark, New Yorker, Takko, Action) sowie vereinzelte weitere Händler, darunter Möbel Ludwig, Fussl und Kleider Bauer. Neu im eCommerce sind seit diesem Jahr Müller, Hagebau, Bellaflora, Pearle sowie Salamander. Der Handelsverband vertritt über seinen Mitgliederkreis mehr als 83 Prozent der Top-100-Umsätze und – als freie Interessenvertretung, Sprecher und Partner des gesamten österreichischen Handels – 75 Prozent aller einzelhandelsrelevanten Umsätze in Österreich.

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Chris Budgen

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