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Axel Springer Haus Berlin
© Charles Yunck

Aufspaltung: Axel Springer wird wieder zum Familienunternehmen

Axel Springer SE stellt sich neu auf: Das Mediengeschäft bleibt in den Händen von Friede Springer und Mathias Döpfner, während die Classifieds-Plattformen eigenständig werden und KKR sowie CPP Investments als Mehrheitsaktionäre übernehmen.

Axel Springer SE hat eine weitreichende strategische Entscheidung zur Umstrukturierung des Unternehmens bekannt gegeben. Künftig wird das Mediengeschäft von den Classifieds-Angeboten getrennt. Während Friede Springer und Mathias Döpfner nahezu 98 Prozent des Mediengeschäfts kontrollieren werden, gehen die Classifieds-Plattformen wie Stepstone und AVIV in die Hände von KKR und CPP Investments als Mehrheitsaktionäre über. Axel Springer selbst bleibt als Co-Minderheitsaktionär an den Classifieds-Geschäften beteiligt. Die neue Struktur soll den einzelnen Geschäftsbereichen ermöglichen, sich besser auf ihre jeweiligen Wachstumsstrategien und Marktchancen zu konzentrieren.

Die Umsetzung der neuen Unternehmensstruktur wird im Laufe der kommenden Monate finalisiert. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im zweiten Quartal 2025 gerechnet, vorbehaltlich der notwendigen behördlichen Genehmigungen.

Rückkehr zum Familienunternehmen

Nach Abschluss der Umstrukturierung wird Axel Springer wieder ein Familienunternehmen sein. Friede Springer, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Axel Springer, äußerte sich erfreut über die neue Unternehmensausrichtung: „In den vergangenen Jahrzehnten haben wir mit Axel Springer Außergewöhnliches erreicht. Dabei sind wir immer das geblieben, was uns ausmacht: ein journalistisches Haus mit klaren Werten. Es war die deutliche Vorstellung von Mathias Döpfner und mir, dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen sein würde. Dass diese Vorstellung jetzt Wirklichkeit wird, erfüllt mich mit großer Freude.“ Gemeinsam mit Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzendem der Axel Springer SE, wird Friede Springer fast alle Anteile des Unternehmens halten. Ein kleiner Teil verbleibt bei Axel Sven Springer, dem Enkel des Firmengründers.

Damit endet die Börsennotierung, die seit 1985 bestand, endgültig. Axel Springer wird sich als privates Familienunternehmen stärker auf seine journalistischen Kernkompetenzen fokussieren. Dazu gehören renommierte Medienmarken wie BILD, POLITICO, WELT, Business Insider und weitere digitale Plattformen wie idealo und Morning Brew.

Partnerschaft mit KKR und CPP Investments

Die Entscheidung zur Umstrukturierung markiert den Höhepunkt einer erfolgreichen, fünfjährigen Partnerschaft zwischen Axel Springer und den Investmentgesellschaften KKR und CPP Investments. Diese Partnerschaft, die im Jahr 2019 begann, hat zu einer signifikanten Transformation des Unternehmens geführt. Mit der Unterstützung von KKR und CPP Investments konnte Axel Springer seinen Umsatz um mehr als 30 Prozent steigern und die Internationalisierung sowie Digitalisierung seiner Geschäfte vorantreiben.

Ein wesentlicher Teil dieser Transformation war die Expansion des Medienportfolios durch strategische Übernahmen, darunter der Kauf der US-Medienmarken POLITICO und Morning Brew. Die Classifieds-Sparte von Axel Springer wurde durch Akquisitionen wie MeilleursAgents in Frankreich und Mya Systems in den USA gestärkt.

Zukunft der Unternehmensteile

Im Rahmen der Umstrukturierung werden die Classifieds-Plattformen, darunter Stepstone, AVIV, finanzen.net und Awin, als eigenständige Joint Venture-Unternehmen agieren, bei denen KKR und CPP Investments die Mehrheit der Anteile halten. Axel Springer wird eine Minderheitsbeteiligung behalten, während auch die Enkelkinder von Axel Springer wirtschaftlich an den Unternehmen beteiligt sein werden.

Durch die Unabhängigkeit der Classifieds-Geschäfte sollen diese ihre Wachstumsstrategien eigenständig fortsetzen. KKR und CPP Investments planen, weiterhin signifikant in Technologie und Plattformen zu investieren, um das Wachstum dieser Geschäftsbereiche voranzutreiben. Philipp Freise, Co-Leiter von KKR’s European Private Equity, betonte die positiven Aussichten für die zukünftige Entwicklung der Classifieds-Unternehmen und lobte die bisherigen Erfolge der Partnerschaft.

Axel Springer wird sich künftig auf sein Mediengeschäft konzentrieren und plant, seine führende Position im digitalen Journalismus weiter auszubauen. Im Jahr 2023 wurden bereits 85 Prozent des Unternehmensumsatzes im digitalen Bereich erzielt, was die erfolgreiche digitale Transformation des Unternehmens unterstreicht. Mit einem jährlichen Umsatz von fast vier Milliarden Euro und einer schuldenfreien Bilanz nach der Umstrukturierung sieht sich Axel Springer bestens für die Zukunft gerüstet.

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Gernot Kammerer

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