Vergangenes Jahr wurde MindTake Research zu Reppublika Research & Analytics und unterzog sich einem Rebranding. Welche langfristige Markenstrategie verfolgen Sie?
Klaus Oberecker: Es gab mehrere strategische Gründe für diesen Schritt. Ein sehr pragmatischer Grund war, dass sowohl MindTake Research in Österreich als auch DCORE in Deutschland oft mit denselben Kunden oder Angebotsanfragen konfrontiert waren und ähnliche Dienstleistungen anboten. Es lag daher nahe, die Teams in München und Wien zusammenzuführen, um Synergien zu schaIen und unsere Stärken zu bündeln. Statt jedoch unter den bisherigen Markennamen weiterzumachen, haben wir uns entschieden, unter einer gemeinsamen Dachmarke – Reppublika – aufzutreten. Reppublika repräsentiert nicht nur unsere konsolidierten Fähigkeiten, sondern auch unsere Zukunftsvision. Wir starten dieses Jahr mit mehreren neuen, innovativen, selbst entwickelten SaaS-Produkten im Medienbereich, die wir unter dieser Marke vorantreiben möchten. Darüber hinaus planen wir, in den kommenden Jahren weitere Institute zu integrieren, um unser Portfolio gezielt auszubauen – und auch das wird unter dem Namen Reppublika geschehen.
Unter dem Dach Tito & Friends wurden einige Unternehmen, wie zum Beispiel DCORE, Talk Online Panel, IfaD oder Reppublika zusammengelegt. Welche Akquisitionsstrategie verfolgen Sie 2025?
Oberecker: Unsere grundsätzliche Ausrichtung bleibt unverändert: Wir sehen uns als eine Gruppe, die alle Bereiche der Marktforschungslandschaft abdeckt. Dies umfasst drei zentrale Säulen: Technologie – vertreten durch Reppublika Analytics & Technologies; Daten – mit Angeboten wie Talk Panels und den DataCollect CATI Studios; sowie Service – mit Reppublika Research & Analytics als Full-Service-Marktforschungsinstitut und IfaD als Spezialist für Datenaufbereitung, statistische Analysen und Data Science. Unser Ziel ist es, in allen diesen Bereichen kontinuierlich zu wachsen – organisch und gerne auch durch strategische Zukäufe. Wenn ein Unternehmen gut zu einem unserer Geschäftsbereiche passt und uns als Gruppe entweder inhaltlich oder geografisch stärkt, prüfen wir dies mit großem Interesse. Langfristig streben wir an, unser Technologie‑, Daten- und Serviceangebot entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Markt‑, Marketing- und Medienforschung zu etablieren und nachhaltig zu gestalten. Dabei sehen wir diese Wertschöpfungskette nicht als starre Einbahnstraße, sondern als hochdynamischen Prozess. Insbesondere die rasante Weiterentwicklung von KI-Technologien eröffnet ständig neue Möglichkeiten – sowohl in der Forschung als auch in der Akquise. Diese Dynamik bietet uns die Chance, unser Portfolio kontinuierlich zu erweitern und unseren Kunden in der gesamten Gruppe echten, nachhaltigen Mehrwert zu bieten.
In wie vielen Ländern sind Unternehmen der Tito & Friends Holding aktiv?
Oberecker: Derzeit betreiben wir 14 Büros in 11 Ländern und beschäftigen rund 250 Mitarbeiter. Unsere Aktivitäten gehen jedoch weit über diese Standorte hinaus: Dank unserer technischen Infrastruktur und Systeme sind wir praktisch auf allen Kontinenten präsent. Wir betreiben diese Lösungen im Auftrag unserer Kunden und ermöglichen so eine wirklich globale Reichweite und Unterstützung.
Welche weiteren Länder innerhalb Europas, aber auch außerhalb würde Sie gerne für sich gewinnen?
Oberecker: Unser Fokus liegt primär auf den Märkten, in denen wir bereits aktiv sind – insbesondere in der DACH-Region sowie in CEE/SEE. Neue Länder sind für uns keine Voraussetzung. Allerdings sind wir offen für Gelegenheiten in anderen EU-Ländern oder Nordamerika, wenn sich eine passende Möglichkeit ergibt. Dabei gilt immer: Das Unternehmen muss gut in einen unserer Geschäftsbereiche integriert werden können und einen klaren Mehrwert für die Gruppe bieten.
Wie lautet Ihre langfristige Strategie mit Reppublika und Talk Online Panel?
Oberecker: Als Insights-Gruppe müssen wir langfristig in der Lage sein, Daten überall dort zu erfassen, wo sie entstehen, und daraus zeitgemäße Insights zu generieren – unabhängig davon, ob dies als Service- oder Produktlösung geschieht. Das erfordert, dass wir uns sowohl organisatorisch als auch technisch kontinuierlich an neue Gegebenheiten anpassen können. Gleichzeitig müssen wir flexibel genug bleiben, um unsere Kunden geographisch, sprachlich, technologisch und inhaltlich zu begleiten. Ein weiterer zentraler Faktor ist die Skalierung: Nur durch Skalierung können technische Lösungen nachhaltig betrieben werden und langfristigen Mehrwert für unsere Kunden und die gesamte Gruppe schaIen.