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Gastkommentar: Transparenz und Verlässlichkeit sind der Schlüssel

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Tom Peruzzi
Es ändert sich faktisch nichts an Googles browserbasierter Verdrängungsstrategie, so Tom Peruzzi, Sprecher der Geschäftsführung und CTO von Virtual Minds, im Gastkommentar.

Googles Kehrtwende beim Cookie-Aus ist in erster Linie ein ausgeklügeltes Manöver, um weitere unliebsamen wettbewerbsrechtlichen Untersuchungen zu vermeiden, und es wird interessant sein zu sehen, wie die Behörden, Werbetreibenden, aber insbesondere die Publisher und Vermarkter diesen Schritt bewerten und damit umgehen. Denn vor allem für Letztere könnte dieses vermeintliche, in Wirklichkeit aber eher vergiftete „Geschenk“ noch üble Folgen haben.

Mit der vordergründigen Stärkung der Nutzer über eine informierte Entscheidung bezüglich des Einsatzes von Cookies für ihr gesamtes Webbrowsing ändert sich faktisch nichts an Googles browserbasierter Verdrängungsstrategie – nur, dass Google die Nutzer jetzt als Schutzschild missbraucht, um im Zuge einer zusätzlichen Tracking-Abfrage über den Browser den Wettbewerb um die Werbegelder im Open Web weiter in Richtung der Walled Gardens der großen US-Player zu verschieben.

Der Markt tut daher gut daran, seine vielfältigen Post-Third-Party-Cookie Strategien konsequent weiter zu verfolgen, um eine leistungsstarke digitale Werbung auch jenseits von Walled Gardens als Refinanzierungsinstrument freier und unabhängiger Medien am Leben zu halten. Umso mehr, wenn man Googles AI-Ambitionen mit Blick auf die Google-Suche betrachtet. 

Wir glauben, dass ein klarer und gut definierter Weg in die Zukunft entscheidend ist. Transparenz und Verlässlichkeit sind dabei der Schlüssel: Sowohl Nutzer wie auch Pubslisher/ Vermarkter und Technologieanbieter brauchen Klarheit und Verbindlichkeit darüber, wie diese neuen Kontrollmechanismen für die Nutzerauswahl funktionieren sollen und welche Auswirkungen sie auf das Ökosystem der digitalen Werbung haben könnten.

Und wir brauchen und fordern mehr Marktorientierung und Zusammenarbeit – von Google wie auch den Regulierungsbehörden. Ziel kann und muss einzig und allein ein offener Werbemarkt mit einem freien Wettbewerb sein, der den Schutz der Nutzerdaten wirklich ernst nimmt, indem er entsprechende Monopolisierungsversuche, unter welchem Deckmantel sie auch immer daherkommen, geradlinig unterbindet.

Im Rahmen einer Gastkommentar-Serie auf INTERNET WORLD Austria veröffentlichen wir die Meinungen von Führungskräften heimischer Publisher, Vermarkter, Agenturen und werbetreibender Unternehmen zur 180-Grad-Wendung bei der Third-Party-Cookie-Strategie von Google.

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