Die Paid Content-Umsätze deutscher Pressemedien mit digitalem Publikumsjournalismus sind in den vergangenen zwölf Monaten um ein Drittel gewachsen. Auf dem aktuellen Niveau erzielen deutsche Publisher mit ihren E‑Paper, Paywall- und App-Angeboten jährlich mehr als 700 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Das ist das Ergebnis der jüngsten Markteinschätzung von pv digest.
Plus 33 Prozent zum Vorjahr entsprechen einem Umsatzwachstum von 176 Millionen Euro. Dieser Zuwachs beruht vor allem auf Mengensteigerungen. 2020 haben einige Titel, die vorher noch ausschließlich gratis nutzbare Websites betrieben hatten, eine Paywall eingerichtet. Die Absatzmengen für reine E‑Paper-Abos und auch für zusätzlich zu einem Printabo verkaufte E‑Paper sind gestiegen. Und branchenweit dürfte sich die Anzahl der Abos für den Zugriff auf Inhalte hinter einer Web-Paywall mehr als verdoppelt haben – nicht zuletzt dank des vielfach thematisierten ‚Corona-Booms‘. Von jährlich 702 Millionen Euro Umsatz mit Paid Content-Angeboten entfällt nach wir vor weniger als ein Drittel auf Angebote von Zeitschriftenverlagen bzw. zeitschriftenähnlichen, das heißt nicht tagesaktuellen Digital-only-Angeboten. Immerhin ist dieser Anteil aber um zwei Prozent-Punkte gewachsen. Ein knappes Fünftel der Gesamtsumme resultiert aus den Bezahlangeboten der überregionalen Tageszeitungen außer „Bild”. „Bild” allein dürfte mittlerweile über 40 Millionen Euro jährlichen Endkundenumsatz mit seinen digitalen Bezahlangeboten erwirtschaften, rund sechs Prozent des gesamten Paid Content-Umsatzes in Deutschland. Der Anteil von Bild an den gesamten Paid Content-Umsätzen hat sich damit nicht verändert.