Der Bekanntheitsgrad von (deutschen) SynchronsprecherInnen ist – sagen wir es einmal vorsichtig – überschaubar. Ich persönlich erkenne zwar die deutsche Stimmen von gewissen SchauspielerInnen, doch wer die Synchronstimme dahinter ist, weiß ich nicht.
In dem Video, das den Titel „Synchronsprecherinnen und Synchronsprecher gegen KI“ trägt, geht es in erster Linie aber darum, dass die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Synchronisationsbranche das Berufsbild von SynchronsprecherInnen erheblich verändert. Doch anstatt SynchronsprecherInnen vollständig zu ersetzen, kann KI als unterstützendes Werkzeug dienen, um Effizienz und Kreativität zu steigern. Konkret könnten Korrekturen oder Routineaufgaben schneller umgesetzt und so natürlich auch Kosten eingespart werden. KI könnte auch für mehr kreative Möglichkeiten sorgen oder einfach als Inspiration dienen.
Aber Menschlichkeit und „echte Emotionen“ spielen besonders im Kreativbereich nach wie vor eine bedeutende Rolle. KI-generierte Stimmen können oft nicht die Emotionen und Nuancen menschlicher SprecherInnen erreichen, was zu weniger überzeugenden und fesselnden Hörerlebnissen führen kann. Ein weiteres Argument im Clip ist das Thema rund um Rechte und Copyrights. Denn KI wird ja bekanntlich mit vorhandenem Wissen trainiert – sprich den bestehenden Synchronstimmen. Was, wenn diese aber nicht damit einverstanden sind, dass deren Stimme für KI-Trainings verwendet werden? Kann diese Frage schon jemand beantworten? Ich weiß es nicht – AI Act hin oder her.
Zusammenfassend bietet der Einsatz von KI im Bereich der Synchronisation sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Während Prozesse effizienter gestaltet und neue kreative Möglichkeiten eröffnet werden, ist es entscheidend, den einzigartigen Wert menschlicher SprecherInnen zu erkennen und ethische Standards einzuhalten.
So geht es übrigens den meisten anderen (Kreativ-) Jobs auch – Stichwort Journalismus, Copywriting, GrafikerInnen, WerberInnen etc. Wichtig ist, dass es so oder so ein Zwischenspiel aus Mensch und Maschine ist. Denn KIs existieren bereits en masse und werden auch nicht mehr verschwinden.
Und auch, wenn ich verstehe, dass einige um ihre Jobs bangen, so halte ich es für unwahrscheinlich, dass in Zukunft Maschinen oder Roboter menschliche Tätigkeiten komplett übernehmen, sondern mehr unterstützend eingesetzt werden – nämlich von einem Menschen.