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© Pixabay 

Die Rückkehr zu wirtschaftlicher Normalität in Österreich wird erst in zwei Jahren zu erwarten sein.

Corona-Krise: Gedämpfte Hoffnung auf rasche wirtschaftliche Erholung 

Ein halbes Jahr nach Beginn der Corona-Krise hat Marktagent gemeinsam mit currycom communications erneut Österreichs Marketing- und Kommunikationsexperten zu Learnings, Erfahrungen und Erwartungen nach der Krise befragt – mit teils deutlichen Veränderungen.

Der Online-Markt- und Meinungsforscher Marktagent hat gemeinsam mit der Kommunikationsagentur currycom communications Österreichs Kommunikationsexperten nach deren Einschätzung über die künftigen Entwicklungen befragt. Diese Umfrage wurde bereits einmal im April durchgeführt und die Ergebnisse nun vergleichen. Die Ergebnisse sind überraschend, sowohl was die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Erwartungen an die Zukunft, als auch das Krisenmanagement im Unternehmen selbst und das Verhalten der Kollegen betrifft. Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, meint: „Auch wenn die Pandemie und ihre Einschränkungen für die Wirtschaft nun doch schon deutlich länger andauern als das wohl die Mehrheit im April erwartet hätte, so hat Corona, zumindest wirtschaftlich gesehen, doch an Bedrohlichkeit verloren. Nun sehen 53 Prozent der Befragten die aktuelle Lage als „(sehr) große Bedrohung für die jeweilige Branche“. Noch deutlich stärker verbessert hat sich der Blick auf das eigene Unternehmen. Sahen im Frühjahr noch rund 42 Prozent eine große oder sehr große Bedrohung, so sind es nun lediglich 28 Prozent. Umgekehrt gehen heute mehr als 70 Prozent davon aus, dass keine Gefahr für die eigene Firma besteht. Dass sich die wirtschaftlichen Entwicklungen schlechter als erwartet entwickelt hätten, meinte jedenfalls nur generell jeder achte Befragte. 

Interne Chancen 

Hier verstärkte sich die Umsetzung längst nötiger Veränderungen von zuletzt 50 Prozent auf aktuell fast 60 Prozent. Auch die räumliche und zeitliche Autonomie wird von mehr Befragten als Potential gesehen. Dem Teamgeist wird mittlerweile hingegen ein eher bescheidenes Zeugnis ausgestellt. So hatten im April noch rund 60 Prozent gemeint, die Krise schweiße die Kollegenschaft zusammen, so sind es nun nur noch um die 34 Prozent. Auch die Motivation der Kollegen betreffend, war die Meinung schon besser: Im April bezeichneten noch rund 80 Prozent der Befragten die Kollegen als motiviert oder sehr motiviert, jetzt sind es nur noch 73 Prozent. Christian Krpoun, CEO von currycom communications, erklärt: „Die digitale Kommunikation und auch Kollaboration hat in den Monaten der Krise in allen Branchen eine ganz wichtige Rolle übernommen, hat dafür gesorgt, dass die Agenden weiterhin zügig abgearbeitet und die strategische Planung vorangetrieben werden konnte. Und es ist ein sehr gutes Zeugnis für unsere Wirtschaft, wenn der Glaube an die Fitness und Potenziale des eigenen Unternehmens bei den Menschen steigt. Es ist umgekehrt aber auch nachvollziehbar, dass sich die Euphorie für den Teamgeist ein wenig abgeschwächt hat: Im Home-Office ist das Miteinander auch für viele nicht so spürbar, und die Kollaboration muss wirklich gut gemanagt und immer wieder aufs Neue angefacht werden, um auch wirklich alle ins Boot zu holen.“ 

Unternehmensstrukturen 

Rückläufig ist auch die Erwartung an mögliche Allianzen mit anderen Unternehmen: Im April hatten noch 34 Prozent gehofft, es könne zu einem „Zusammenwachsen von Unternehmen kommen, die einander unterstützen“, so sind es nun nur mehr 24 Prozent. Die Frage nach der „Erschließung neuer Geschäftsfelder“ bringt hingegen einen Anstieg auf 36,3 Prozent mit sich. Während der Blick auf das Team und die Entwicklungspotenziale also ein wenig kritischer ausfällt, so gibt es durchaus gute Noten für das Corona-Management im eigenen Unternehmen: 83,8 Prozent erklärten, sie seien mit den getroffenen Maßnahmen zufrieden, jeder zweite Befragte zeigte sich sogar „sehr zufrieden“. 

Kommunikationskanäle 

Kommunikation ist in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten generell sehr wichtig, die Gewichtung der Kanäle hat sich aber teils deutlich verändert. Ganz vorne etwa rangiert die Digitalisierung der internen Kommunikation, der gut 80 Prozent steigende Bedeutung beimessen. Ähnlich wurde auch die Nutzung der eigenen Social Media Kanäle bewertet, deren Bedeutung 65,7 Prozent gestärkt sehen. Krisenkommunikationsberatung, Public Relations und Medienarbeit ist nach Ansicht jedes zweiten Befragten wichtiger geworden. Blogger und Influencer hingegen sahen nur knapp 20 Prozent mit steigender Bedeutung und das Schlusslicht der Kommunikationskanäle ist wenig überraschend der Bereich „Events & Live Communications“, dem fast 80 Prozent gesunkene Bedeutung zuschreiben. Die Learnings für die Kommunikation sieht auch Krpoun als einen ganz wichtigen Punkt: „Wir durften über die vergangenen Monate alle erleben, wie gut die Tools zur digitalen Kommunikation bereits funktionieren und wie schnell sie in unterschiedlichsten Strukturen und Kulturen implementiert werden können. Und es liegt in der Natur der Sache, dass Krisenberatung und PR und Medienarbeit für viele an Bedeutung gewonnen haben. Wenngleich ich überzeugt bin: Den Bedarf gibt es überall, doch nur die Hälfte der Befragten hat das schon erkannt.“

Wirtschaft 

Die noch im April spürbare Hoffnung auf ein schnelles Ende der Corona-bedingten wirtschaftlichen Auswirkungen hat sich teilweise verflüchtigt. Im April hatten die Befragten noch durchschnittlich mit fast 10 Monaten bis zur Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität gerechnet, so sind es zurzeit fast 23. Die Höhe der Einbußen für das Bruttoinlandsprodukt wird aber ähnlich eingeschätzt wie im April. 

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Elisa Krisper

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