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Vertrauensvorschuss für KI-Suche: KonsumentInnen setzen auf künstliche Intelligenz bei der Markenrecherche

Immer mehr Menschen vertrauen auf KI-basierte Suchtools: Laut einer aktuellen Studie von Yext setzen bereits 62 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten weltweit bei der Markensuche auf KI-Unterstützung.

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Künstliche Intelligenz prägt zunehmend das Suchverhalten von KonsumentInnen weltweit. Laut dem aktuellen Bericht „Der Aufstieg der KI-Such-Archetypen“ von Yext nutzen 75 Prozent der Befragten heute häufiger KI-Suchtools als noch im Vorjahr, 43 Prozent sogar täglich. In Deutschland liegt dieser Anteil mit 76 Prozent über dem internationalen Durchschnitt.

Die Grundlage der Analyse bildet eine Online-Befragung von 2.237 Erwachsenen aus Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Die Teilnehmenden hatten in den vergangenen drei Monaten mindestens einen Onlinekauf getätigt und in diesem Zeitraum dialogbasierte KI oder Sprachsuche verwendet. Erhoben wurden die Daten im Zeitraum vom 20. März bis 6. April 2025 bevölkerungsrepräsentativ nach Alter, Geschlecht und Land gewichtet von Researchscape International im Auftrag von Yext.

Die Studie beleuchtet, wie sich KonsumentInnen entlang verschiedener Suchtypen – etwa Kreative, EntdeckerInnen oder Preisbewusste – durch ein fragmentiertes Suchumfeld bewegen. Dabei zeigt sich: NutzerInnen wechseln je nach Bedarf zwischen KI, klassischen Suchmaschinen und sozialen Medien. Für schnelle Antworten liegt KI zwar hinter traditionellen Suchanwendungen, dominiert jedoch bei kreativer Inspiration und thematischer Exploration.

Ein Drittel der Befragten nutzt KI bevorzugt für komprimierte Informationen, kreative Ideen, Produktdetails oder Anleitungen. Gleichzeitig bleibt bei komplexeren Recherchen oder lokaler Suche eine gewisse Skepsis bestehen. Nur 19 Prozent vertrauen bei lokalen Ergebnissen auf KI, während 45 Prozent herkömmliche Suchmaschinen bevorzugen.

Das Vertrauen in KI steigt – aber nicht uneingeschränkt. 40 Prozent der deutschen NutzerInnen bemängeln die Leistungsfähigkeit bei komplexen Fragestellungen. Als kritisch gelten zudem fehlende verlässliche Quellen und unzureichende Vergleichbarkeit bei lokalen Angeboten. Dennoch zeigt die Studie, dass KI längst über die Rolle eines bloßen Recherchehelfers hinausgewachsen ist: 42 Prozent der deutschen Befragten nutzen sie aktiv zur Ideenfindung.

Besonders junge Zielgruppen treiben diesen Wandel voran. Die Generation Z und Millennials verlassen sich bei der Informationsbeschaffung verstärkt auf KI und soziale Netzwerke – klassische Suchmaschinen geraten hier zunehmend ins Hintertreffen. Die Generation X kombiniert hingegen konventionelle Suche mit KI-gestützten Analysen, während Babyboomer traditioneller agieren und KI bislang eher meiden.

Vertrauensvorschuss für KI-Suche: KonsumentInnen setzen auf künstliche Intelligenz bei der Markenrecherche
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Für Unternehmen ergeben sich daraus zentrale Implikationen. In einem digital fragmentierten Umfeld ist strukturierte, konsistente und KI-lesbare Markenkommunikation entscheidend, um Sichtbarkeit zu sichern. Der Yext-Bericht empfiehlt, Inhalte gezielt auf unterschiedliche Suchtypen auszurichten – mit maßgeschneiderten Informationen, validierten Daten und einem klaren Fokus auf lokale Relevanz.

Die zunehmende Verlagerung von Suchaktivitäten auf KI-gestützte Plattformen verlangt von Markenstrategien ein radikales Umdenken. Sichtbarkeit ist nicht mehr allein eine Frage des Rankings, sondern der Präsenz in vielfältigen, plattformübergreifenden Kontexten.

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