Am 24. und 25. September 2024 findet die Fachkonferenz JETZT Social Media in Wien statt. Was halten Sie generell von der Idee, eine Fachkonferenz wie diese zu lancieren?
Rita-Maria Spielvogel: Nach der kontaktlosen bzw. kontaktreduzierten Corona-Zeit sind Events wie die Fachkonferenz nicht nur wohl‑, sondern auch guttuend. Denn der Austausch in der Branche, das Besprechen von Technologien und Trends, die Veränderung von Zielgruppenverhalten und deren Needs, vor allem das Zusammenkommen von AuftraggeberInnen, Agenturen und PartnerInnen bringen uns weiter. Und sogar noch mehr: es inspiriert und spornt an. Deshalb waren, sind und bleiben Veranstaltungen wie die JETZT Konferenzen ein wertvoller Bestandteil in der Entwicklung von Werbung und Kommunikation.
Sie halten den Programmpunkt „Best Case: Warum die #fruitpositivity-Kampagne von Wiener Zucker beim CCA eine goldene Venus gewonnen hat“ gemeinsam mit Nina Spörl (AGRANA). Was dürfen sich die KonferenzteilnehmerInnen von Ihrem Auftritt erwarten?
Rita-Maria Spielvogel: Die Erwartungshaltung von SenderInnen ist ja immer die eine Sache – was dann ankommt, das bestimmen bekanntlich die EmpfängerInnen. Nina und ich haben auf jeden Fall vor, die KonferenzteilnehmerInnen in 45 Minuten auf den Weg mitzunehmen, den wir in einem Dreivierteljahr gegangen sind: vom Briefing über die Strategie bis hin zur konkreten Kampagne und ihren Ergebnissen. Klingt recht faktisch, wird aber sehr emotional. Dafür sorgt ein sehr sensibel herausgearbeiteter hochrelevanter Social Media Insight und eine Umsetzung mit Fingerspitzengefühl. So viel können wir schon mal versprechen.
Was fasziniert Sie im Bereich Social Media Marketing?
Nina Spörl: Der direkte Austausch mit unserer Zielgruppe, das Einbinden der Community einerseits durch Umfragen (wenn es zum Beispiel um Packaging Designs geht) und auch durch User Generated Content – es ist immer wieder spannend, welches Feedback zurückkommt, auch wenn wir intern andere Entscheidungen treffen würden. Es zahlt sich oft aus, die Community zu befragen und damit stärker an die Marke zu binden. Attraktiv sind vor allem Posts/Stories, in denen wir markiert werden, zu sehen, was unsere Zielgruppe gerne bäckt und einkocht, was bewegt sie, was interessiert sie. Diese Infos können wir wiederum für Content Creation nutzen, für unsere Rezeptstrecken und auch für weitere Kreativkampagnen. Natürlich ist Social Media auch eine ideale Möglichkeit, sich als Marke als modern und innovativ zu präsentieren. Und als Marke mit Tradition ist es uns wichtig, im Social Web der jüngeren Zielgruppe zu zeigen, dass wir am Puls der Zeit sind, kreative Ideen haben und auch „cool“ daher kommen. Im Social Web können wir noch viel lebhafter wirken, schnell und einfach (Rezept-) Trends verbreiten, inspirieren und vielleicht das ein oder andere Hobby wecken (sei es zum Beispiel, mit Puderzucker Torten besonders zu verzieren oder auch zum ersten Mal Marmelade einzukochen).
Was ist aus Ihrer Sicht das größte Missverständnis in Zusammenhang mit Marketing in Social Media?
Nina Spörl: Social Media Marketing ist mehr als nur ein paar nette Bilder und ein schnell getippter Text. In einen gut gemachten Social-Media-Auftritt fließen viel Zeit, Kreativität, Energie und Ressourcen ein. Ich betone das, weil oft übersehen wird, wie aufwendig es wirklich ist und dass Strategie, Idee und Umsetzung nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Das zeigt sich natürlich auch in den Kosten. Der Aufwand und die Budgets dürfen nicht unterschätzt werden. Es ist bei weitem kein „günstiger“ Kanal, wenn man es ordentlich machen möchte. Die Kostenauflistung führt bei uns intern manchmal zu verwunderten Blicken, aber das Investment lohnt sich. Durch Social Media haben sich Marketingmöglichkeiten aufgetan, die sich mit klassischen Kommunikationskanälen nicht ergeben, wie zum Beispiel direktes Feedback und der Austausch mit der Community. Trotzdem setzen wir auch weiterhin auf einen breiten Mediamix. Denn: Social Media-Kanäle sind stark umkämpft, die Werbeanzeigen nehmen teils überhand; manche Menschen sind davon genervt, scrollen einfach weiter. Ergo: Obwohl wir mit Social Media Marketing gute Erfolge erzielen, müssen wir sicherstellen, dass wir unsere Zielgruppe auch auf anderen Kanälen erreichen, inspirieren und an die Marke binden.
Welche Trends erwarten Sie in den kommenden Jahren im Bereich Social Media Marketing?
Nina Spörl: Weiterhin werden Content, Emotionen und der nötige Mehrwert wichtig sein. Wir brauchen Content, der zum Lachen bringt, zu Tränen rührt, uns auf Ideen bringt und/oder unser Leben „verbessert”. Natürlich werden auch wir alles daran setzen, unserer Community weiterhin Mehrwert zu bieten, Wissen weiterzugeben oder Inspirierendes und Unterhaltsames zu teilen, um unserem Ruf als Love Brand heute und in Zukunft treu zu bleiben und gerecht zu werden.
Anmeldungen und Tickets für die JETZT Social Media sind ab sofort hier möglich: https://social.jetzt-konferenz.at/tickets.