Die Projektstudie soll eine Anregung gleichermaßen für Anbieter und KonsumentInnen sein, das wachsende Segment der Online-Supermärkte von Beginn an hinsichtlich nachhaltiger Abfallvermeidung und innovativer Unterstützung von Mehrwegsystemen auszurichten und den Fokus nicht ausschließlich oder vorwiegend auf Liefergeschwindigkeit oder Preisstellung zu beschränken.
„Wir haben in diesem Projekt untersucht, in wie weit bereits innovative Wege in der Transportverpackung gegangen werden und wie die Balance zwischen hoher Transport- und Produktsicherheit und der Reduktion von Verpackungsmaterialien sowie Lebensmittelverschwendung gefunden wird“ so Christian Pladerer vom Österreichischem Ökologie-Institut, verantwortlich für Abfall- und Ressourcenmanagement. Auch wurde untersucht, ob die Online-Supermärkte für das kommende Mehrwegsystem gerüstet sind. Denn wenn die Online-Anbieter an diesen Themen arbeiten, kann eine bedarfsorientierte Zustellung Vorteile gegenüber dem auf individualer Mobilität aufgebautem stationären Handel bieten. Auch in der Pfanddiskussion können die Anbieter durch Rücknahme von Verpackungsmaterial und Ein-/Mehrweg Verpackungen einen wichtigen Beitrag leisten. Dazu wurden zehn namhafte Online-Supermärkte über Testbestellungen unter die Lupe genommen.
Transport- und Produktverpackung und Mehrweg
Einerseits ist die Verpackung für den Transport der Produkte so gering wie möglich zu halten (Abfallvermeidung), andererseits ist die Ware optimal vor Beschädigungen und anderen nachteiligen Einflüssen zu schützen. Im Rahmen der Erhebung hat sich gezeigt, dass die Online-Supermärkte mit unterschiedlichen Transportverpackungen arbeiten.
- 4 von 10 Online-Supermärkten haben Mehrwegtransportverpackungen angeboten.
- Bei zwei Anbietern gab es die Wahl zwischen Einweg- und Mehrwegtransportverpackung.
- Zwei Anbieter haben Mehrweg-Transportboxen im Einsatz.
Bei allen gelieferten Produkten wurden der Verpackungstyp und Packstoff erhoben. Die Produkte der Lieferdienste unterscheiden sich in der Produktverpackung selbst nicht von denen im stationären Handel. Die Unterschiede liegen in der Wahl zwischen Einweg- und Mehrweggebinden, losen oder verpackten Produkten, sowie im Umgang mit Umverpackungen.
Die Hälfte der untersuchten Online-Supermärkte bieten Getränke im Mehrweg-System an, ein Großteil davon nimmt Mehrweggebinde auch wieder zurück und der geleistete Einsatz wird mittels Gutschrift auf den nächsten Einkauf refundiert.
„Zusammenfassend können wir festhalten, dass im Bereich der Online-Supermärkte ein großes Potential in deren Ökomodellierung hinsichtlich Anbieten bedarfsgerechter Mengen, verpackungsschonender Anlieferung der Waren, Rücknahme von Einweg-Mehrweg und Verpackungsmaterial, sowie Angebote für Waren mit nahendem Verbrauchsdatum, gegeben ist“, zieht das Autorenteam seine Schlussfolgerung.