ChatGPT Shopping
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OpenAI will mit Checkout-Funktion an Verkäufen über ChatGPT mitverdienen – Händler zahlen künftig Provision

OpenAI arbeitet an einem Checkout-System für ChatGPT. Nutzer:innen sollen Käufe direkt im Chat tätigen können. Händler zahlen Provision – ein Paradigmenwechsel für den E-Commerce.

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Die Monetarisierung von ChatGPT erreicht eine neue Stufe, denn OpenAI entwickelt ein eigenes Checkout-System für seinen KI-Chatbot. Künftig sollen User Produkte direkt in der Chat-Oberfläche kaufen können, ohne dafür auf externe Onlineshops weitergeleitet zu werden. Damit macht OpenAI einen bedeutenden Schritt in Richtung E‑Commerce-Plattform und greift klassische Händlerstrukturen an.

Der Prototyp des neuen Systems wurde gemeinsam mit dem Kooperationspartner Shopify ausgewählten Marken vorgestellt. Die Abwicklung von Transaktionen erfolgt dabei vollständig über ChatGPT. Händler, die sich an das System anbinden, sollen eine Provision an OpenAI entrichten – ähnlich wie bei bekannten Affiliate-Programmen oder Preisvergleichsportalen.

Bislang generiert OpenAI den Großteil seiner Umsätze über kostenpflichtige Abonnements. Mit dem geplanten Checkout könnte nun auch die kostenlose Nutzung von ChatGPT zur Einnahmequelle werden – ein strategisch bedeutender Schritt angesichts des immensen Nutzeraufkommens.

Bereits seit April 2025 verfügt ChatGPT über eine erweiterte Produktsuche mit Empfehlungen, Bildern und Bewertungen. Der Kaufprozess wird aktuell jedoch noch über externe Links abgewickelt. Die native Integration eines Bezahlprozesses würde diesen Medienbruch eliminieren und ChatGPT als Shopping-Plattform etablieren.

Für Onlineshops birgt diese Entwicklung Herausforderungen. Die Customer Journey verlagert sich zunehmend in geschlossene Plattformen – erst in Suchmaschinen, jetzt in KI-Systeme. Vergleichbar mit Googles Einfluss auf die Sichtbarkeit von Shops und Produkten, droht auch durch ChatGPT eine Abhängigkeit von neuen Rankingfaktoren, die bislang wenig transparent sind. Kritiker:innen sprechen bereits von einem „AIO“ – also SEO für die Sichtbarkeit in KI-Tools.

Offen bleibt, nach welchen Kriterien Produkte innerhalb von ChatGPT priorisiert dargestellt werden. OpenAI betont, dass aktuell keine Bezahlplatzierungen vorgesehen seien. Die Auswahl erfolge auf Basis von Produktdaten und dem Userverhalten. Doch mit der zunehmenden Kommerzialisierung könnte sich diese Praxis künftig ändern.

Die Integration eines Checkouts ist vorerst auf ausgewählte Produktkategorien wie Elektronik, Haushaltswaren, Mode und Beauty beschränkt. Es ist geplant, den Commerce-Bereich iterativ weiterzuentwickeln – in enger Abstimmung mit Händler:innen. Wie diese Kooperation im Detail aussieht, bleibt bislang unklar.

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