© Regine Hendrich

Stakeholder-Konferenz in Hernstein diskutiert Zukunft des Medienstandorts

Bei der Veranstaltung „Acht Tische für die Vierte Gewalt“ standen Rahmenbedingungen, Regulierung und Medienförderung im Mittelpunkt. Mehr dazu von Friedrich Dungl (Verband der Regionalmedien Österreichs).

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In Hernstein kamen Vertreter*innen aus Medien, Politik, Recht und Zivilgesellschaft zusammen, um über die Zukunft des Journalismus und des Medienstandorts in Österreich zu beraten. Die von Sebastian Loudon für die Datum Stiftung und Gabriela Bacher für „Ein Versprechen für die Republik“ organisierte Konferenz beleuchtete strukturelle Herausforderungen und mögliche Reformpfade. Die anhaltende Disruption durch große Technologiekonzerne prägte viele Diskussionen, insbesondere mit Blick auf Werbevermarktung und veränderte Nutzungsgewohnheiten.

Förderwesen als zentraler Diskussionspunkt

Der Verband der Regionalmedien Österreichs, vertreten durch Friedrich Dungl, hob die Bedeutung eines objektiven, medienneutralen und niederschwelligen Fördermodells hervor. Die Gleichbehandlung aller Mediengattungen gilt für den Verband seit Langem als essenziell. Laut VRM bildet der aktuelle Stand der Medienförderungen, der über Jahrzehnte entwickelt wurde, eine solide Grundlage für künftige Erweiterungen. Entscheidend sei, dass Vergaben weiterhin ohne politische Einflussnahme erfolgen. 

Regulierungsbedarf bei großen Plattformen

Eine zentrale Rolle spielte die Frage nach einer wirksamen Regulierung großer Plattformen. Themen wie Jugendschutz, Urheberrecht, Inhalteverantwortung, Steuerfairness und Transparenz wurden intensiv diskutiert. Die Vermarktung illegaler Inhalte wurde als Wettbewerbsverzerrung eingeordnet. Der Zugriff auf Werbegelder gilt als komplex, wird jedoch als mögliche Sanktionsform nicht ausgeschlossen. 

Medienbildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Auch der Ausbau von Medienkompetenz wurde adressiert. Die Einführung von „Medien und Demokratie“ als fächerübergreifender Kompetenzbereich an Schulen wird als wichtiger Schritt gesehen. Der VRM betonte zusätzlich die Notwendigkeit von Medienbildung im Erwachsenenalter. Nachrichten sollten niederschwellig zugänglich sein, um Informationsvielfalt zu sichern. Regionale Wochenzeitungen wurden als stabilisierender Bestandteil des Medienökosystems hervorgehoben. Heterogene Interessen, dennoch Konsens.

Trotz unterschiedlicher Perspektiven zeigte sich bei der Konferenz überraschend viel Einigkeit. Dieser grundlegende Konsens wird als positives Signal für anstehende medienpolitische Entscheidungen gewertet.

Dieser Artikel wurde von Friedrich Dungl (Verband der Regionalmedien Österreichs) verfasst.

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