Die These ist schnell zusammengefasst: Das Umfeld hat einen weitaus größeren Effekt auf unser Verhalten als angenommen und manchmal – um Verhalten zu beeinflussen – ist es einfacher das Umfeld zu gestalten als eine Person zu ändern.
In einer idealen Welt hätten Menschen Zeit, Wissen und Motivation, eine perfekte Wahl zu treffen. In der Realität sind die Menschen irrational, emotional, unwissend, apathisch oder schlichtweg faul, so dass der hier postulierte „Libertärer Paternalismus” Ansatz ein Gleichgewicht zwischen Wahlfreiheit und Verhaltensanreizen schafft.
Sechs Grundsätze für eine gute Entscheidungsarchitektur
- Anreize: Verhalten durch Anreize motivieren.
- Zuordnungen verstehen: Zeigen Sie die Ergebnisse, die sich aus den Wahlmöglichkeiten ergeben.
- Voreinstellungen: bieten Sie Standardoptionen an.
- Feedback geben: den Menschen zeigen, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben.
- Mit Fehlern rechnen: Entscheidungen narrensicher machen.
- Komplexe Entscheidungen strukturieren: Komplexe Entscheidungen auf leicht verständliche Weise darstellen.
Insgesamt war ich ein wenig enttäuscht. Nicht wegen des Kerninhalts, bei dem es um Entscheidungsarchitektur und Smart Disclosure geht, aber das macht nur etwa 15 Prozent des Buches aus. Der Rest ist eine ziemlich gute Einführung und eine Reihe von Fallstudien, die sich sehr stark auf US-spezifische Themen konzentrieren (z. B. Kreditkartenschulden, 401k, Krankenversicherung…).
Mir ist aber aufgefallen, dass ich beim Lesen viel bewusster wahrgenommen habe, welche Art von Entscheidungsarchitektur um mich herum vor sich geht und vor allem auch, in welchen Fällen das Fehlen von Nudging zu unnötigen Reibungen führt.