Am 16. Oktober berichtete Nicole Lunzer, Chief Marketing Officer des Kinderfahrradherstellers woom, auf der MARKETING X über den bemerkenswerten Aufstieg der Marke – von den Anfängen in einer Garage bis zur internationalen Erfolgsstory.
Kindgerechtes Design als Wendepunkt
Bevor woom gegründet wurde, galten Kinderfahrräder als verkleinerte Versionen von Erwachsenenmodellen – schwer, unhandlich und wenig kindgerecht. Die Gründer Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld erkannten, dass Kinder andere Bedürfnisse haben: Sie befinden sich „im Trainingsmodus“ und benötigen Fahrräder, die Stabilität und Sicherheit fördern.
Das Ergebnis waren innovative, besonders leichte Rahmen, ein niedriger Schwerpunkt, ergonomische Geometrie und eigens entwickelte Komponenten wie kindgerechte Bremsen. Diese Faktoren ermöglichen jenen „magischen Moment“, wenn Kinder erstmals selbstständig losfahren.
Markenaufbau mit Bodenhaftung
Neben der Produktinnovation spielte die Marke eine zentrale Rolle. woom baute auf Vertrauen statt auf Hochglanzkampagnen: durch Kundennähe, exzellenten Service und Community-Arbeit.
Da anfangs keine Händler die Produkte führen wollten, setzte das Unternehmen auf den Direktvertrieb über den eigenen Onlineshop. Erst später erfolgte der Einstieg in den stationären Handel. Damit war woom von Beginn an ein Multi-Channel-Unternehmen – die Basis für den heutigen Omnichannel-Ansatz.
Vom Start-up zum internationalen Unternehmen
Im ersten vollen Geschäftsjahr verkaufte woom 2.000 Fahrräder, bis Herbst 2022 waren es bereits eine Million. Aneinandergereiht ergäbe das eine Strecke von Wien bis München – und wieder zurück. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen Klosterneuburg und Austin, Texas.
Mit einem Jahresumsatz von über 100 Millionen Euro und mehr als zwei Millionen woom-Bikes weltweit erreicht das Unternehmen einen Marktanteil von 30 Prozent und eine Markenbekanntheit von 60 Prozent. Das Ziel ist klar formuliert: woom soll zur globalen „Love Brand“ werden.
Wie Lunzer betonte, bleibt der Gründungsgeist auch nach Jahren lebendig: „Man kann woom aus der Garage nehmen, aber nicht die Garage aus woom.“