„Krieg der Medien“: Eine streitbare Analyse über Macht, Medien und digitale Souveränität

Martin Andrees Buch „Krieg der Medien“ ist eine warnende Analyse der Machtverschiebungen im digitalen Raum – zwischen Plattform-Ökonomie, Populismus und politischen Fehlentscheidungen.

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Mit „Krieg der Medien. Dark Tech und Populisten übernehmen die Macht“ legt der Medienwissenschaftler Martin Andree ein eindringliches Werk vor, das sich mit der zunehmenden Machtverschiebung im digitalen Raum auseinandersetzt. Sein Buch ist nicht nur eine fundierte Analyse aktueller Medienmechanismen, sondern auch ein Weckruf für Politik und Gesellschaft.

Andree beschreibt in seiner „Kampfschrift“, wie demokratische Gesellschaften ihre digitale Souveränität zunehmend an globale Tech-Konzerne verlieren – nicht durch spektakuläre Umbrüche, sondern durch politisches Zögern, ökonomische Abhängigkeiten und den wachsenden Einfluss populistischer Kräfte. Die politische Entwicklung in Europa und insbesondere in Deutschland sieht der Autor dabei kritisch: Statt Regulierung und Eigenständigkeit beobachtet er ein schleichendes Einknicken vor wirtschaftlichen Interessen – auch gegenüber einer erneut erstarkenden US-amerikanischen Machtpolitik unter Donald Trump.

Demokratie unter Druck

Zentral ist Andrees These, dass das Ringen um die Kontrolle über öffentliche Meinung, Informationsflüsse und digitale Plattformen längst kein akademisches Thema mehr ist, sondern zum Schlachtfeld politischer Macht geworden ist. Plattformen wie X (vormals Twitter), YouTube oder TikTok prägen zunehmend den gesellschaftlichen Diskurs – oft ohne journalistische Kontrolle, mit intransparenten Algorithmen und anfällig für Desinformation.

Die Rolle der Tech-Lobby wird dabei ebenso scharf analysiert wie die vermeintliche Passivität europäischer Politik. Für Andree steht fest: Die freien Medien verlieren nicht nur ihre wirtschaftliche Grundlage, sondern auch ihre demokratiesichernde Funktion – und damit droht ein nachhaltiger Verlust gesellschaftlicher Selbstbestimmung.

Ein düsteres Szenario – und ein Appell zur Umkehr

Das Buch entwirft ein Szenario, das in seiner Deutlichkeit provoziert: Wenn Europa nicht bald entschlossener handelt, könnte die politische, wirtschaftliche und mediale Kontrolle dauerhaft an autokratische Kräfte und profitorientierte Plattformen übergehen.

Doch trotz aller Dringlichkeit bleibt Andrees Analyse differenziert. Er benennt politische Versäumnisse, zeigt aber auch konkrete Handlungsspielräume auf – etwa durch europäische Plattform-Initiativen, medienpolitische Leitplanken oder eine Reform der Digitalpolitik.

Mit seinem Hintergrund als Professor und Medienpraktiker gelingt es Andree, theoretische Konzepte verständlich aufzubereiten und gleichzeitig eine klare Haltung zu vertreten. „Krieg der Medien“ ist keine neutrale Bestandsaufnahme, sondern eine zugespitzte politische Intervention – getragen von der Überzeugung, dass das Zeitfenster für demokratische Kontrolle im digitalen Raum sich dramatisch schließt.

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