© Elisabeth Kessler/MOMENTUM Wien

Michael Wieser (WPP Media), Jürgen Stecher (IPG Mediabrands), Utku Gündüz (dentsu) und Fireside Chat-Moderator Joachim Feher

JETZT Retail Media: Fireside Chat: Die Retail Media Landschaft in Österreich

Mit einem Überblick zur Retail Media Landschaft in Österreich startet die erste JETZT Retail Media-Konferenz in Wien. Medien-Experte Joachim Feher moderierte die Runde mit Utku Gündüz (dentsu), Jürgen Stecher (IPG Mediabrands) und Michael Wieser (WPP Media).

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„Wenn es um Retail Media geht, geht es geht um Wachstum, es geht um positive Perspektiven“, leitete Joachim Feher die Runde ein und steckte mit seinem Podium die Pflöcke im Feld Retail Media ab. „Das ist ein Booster für das E‑Commerce wie wir es bisher bereits kennen“, meint Utku Gündüz (dentsu) in ihrem Einleitungsstatement. „Es macht noch einmal den Unterschied zwischen Search und Kaufmoment“, so Jürgen Stecher (IPG Mediabrands). Für Michael Wieser, der bei WPP Media für Österreich und die Schweiz verantwortlich ist, stellt Retail Media die Champions League dar, allerdings spiele Österreich da selten vorne mit. Gündüz sieht in Retail Media vor allem einen strategischen Aspekt in der Customer Journey, weniger einen eigenen Media-Kanal. Es gebe eine Tendenz weg vom eindimensionalen Weg auf der Customer Journey, die oft bis zum Kaufprozess, aber nicht weiter führte. Retail Media würde eine Kommunikation mit den Kunden auch nach dem Kaufabschluss noch zulassen.

Auch die Daten, die gesammelt werden, würden sich dank Retail Media noch besser einsetzen und die Kunden gezielter ansprechen lassen, meint Stecher und hänge ein „Es macht Spaß!“ an. Allerdings gebe es viele unterschiedliche mediale Inszenierungen im Retail, auch keine einheitliche Datenbasis dazu oder standardisierte Messverfahren, so Stecher, das mache die Handhabung von Retail Media aus Agentur- und Planersicht etwas schwierig. Stecher würde sich daher von der Anbieterseite mehr Standardisierung, klarere Standards wünschen. Gündüz schließt sich dieser Forderung an: „Irgendwann muss es Standards geben, auch um besser skalieren zu können.“

Retail Media sei auch deswegen ein so spannendes Feld, meint hingegen Wieser, weil es sich im Aufbau befinde und sich zahlreiche neue Möglichkeiten der Kundenansprache und ‑analyse bieten würden. Retail Media sieht Wieser zu einem hohen Anteil im digitalen Sektor angesiedelt, auch weil die Daten immer besser würden und Daten aus dem Handel, nicht zuletzt über Onlineshops, immer besser würden. In seiner Agentur sei Retail Media auch im Digitalzweig angesiedelt, da es insgesamt sehr viel Digital-Know-how erfordere.

Wie und ob die Unternehmen on- und off-store gut aufgestellt seien, müsse man sich bei der Planung von Retailer zu Retailer detailliert ansehen. Dem stimmt auch Gündüz und meint, für die Umsetzung einer Retail Media-Strategie sei oft auch entscheidend, aus welcher Ecke das Budget komme. „Der Markt ist sehr sehr fragmentiert, Standards sind noch nicht etabliert“, fasste Feher die Statements zusammen.

„Wir haben den besseren Überblick über das gesamte Retail Media-Ökosystem“, meint Gündüz, warum Kunden in diesem Segment auf das Know-how einer Agentur setzen sollten und nicht direkt bei den einzelnen Anbietern buchen. Auf internationaler Ebene werde in den Agenturen nicht von Retail Media, sondern von Commerce Media gesprochen, so Gündüz. Es sei auch ein entsprechender Druck vorhanden, das Thema zu pushen, denn letztendlich gehe es auch um Umsatz. 

Feher wunderte sich, dass er in der Vorbereitung auf die Runde keine Preislisten zu Retail-Media gefunden habe. „Es gibt viele Möglichkeiten, aber wir sind in der Findungsphase“ meinte Stecher, „das einfachste ist der TKP, aber es sind viele Modelle denkbar.“  Wieser sieht Retail Media insgesamt etwas höher als andere Formen angesiedelt und meint, in der Vielfalt der Angebote im Retail Media liege eine gewisse Herausforderung, aber auch der besondere Reiz, insbesondere auch aufgrund der technischen Entwicklung und des Zusammenspiels mit den technischen Abteilungen der Anbieter. 

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