Zwischen Vertrauen und Verantwortung: René Riedl über die richtige Balance im Umgang mit Künstlicher Intelligenz

In „Vertrauen in Künstliche Intelligenz – Eine gute Entscheidung?“ analysiert Digitalisierungsexperte René Riedl die Chancen und Risiken von KI – und fordert eine fundierte, verantwortungsbewusste Vertrauenskultur.

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Künstliche Intelligenz beeinflusst längst den Alltag – von medizinischer Diagnostik über automatisierte Geschäftsprozesse bis hin zu politischen Informationsströmen. Doch wem oder was vertrauen wir, wenn Maschinen Entscheidungen treffen? Diese Kernfrage stellt René Riedl in seinem neuen Buch „Vertrauen in Künstliche Intelligenz – Eine gute Entscheidung?“, das im Trauner Verlag erschienen ist.

Riedl, Professor an der Johannes Kepler Universität Linz und einer der „World’s Top 2% Scientists“ laut Stanford University, widmet sich darin dem komplexen Verhältnis zwischen Mensch und Technologie. Dabei verknüpft er psychologische, ökonomische und ethische Perspektiven – ein Ansatz, der seinem interdisziplinären Hintergrund entspricht.

Zwischen Chancen und Gefahren

Das Werk bietet eine wissenschaftlich fundierte, aber verständlich aufbereitete Analyse. Riedl beschreibt, unter welchen Bedingungen Vertrauen in KI gerechtfertigt ist – und wann Misstrauen geboten bleibt. „Wir sollten KI dann vertrauen, wenn sie nachweislich hilft, individuelle, betriebswirtschaftliche oder gesellschaftliche Ziele zu erreichen“, schreibt der Autor.

Die Beispiele reichen von Medizin über Wirtschaft bis zur Politik. So zeigt Riedl etwa, wie KI Krankheiten frühzeitig erkennen oder Bildung personalisieren kann, warnt aber zugleich vor Diskriminierung durch algorithmische Verzerrungen, vor Desinformation und Abhängigkeit. Das Ziel: ein nüchterner, sachlicher Umgang statt technischer Euphorie oder genereller Skepsis.

Aufklärung, Regulierung und Eigenverantwortung

Besonders eindrücklich ist Riedls Plädoyer für „erklärbare KI“ und eine neue Kultur der Eigenverantwortung. Aufklärung und Bildung seien entscheidend, um Technologien kritisch, aber konstruktiv zu nutzen. Blindes Vertrauen sei ebenso gefährlich wie pauschales Misstrauen.

Auch demokratische Prozesse geraten in den Blick: Deepfakes, personalisierte Empfehlungssysteme und automatisierte Manipulation gefährden laut Riedl das Vertrauen in Politik und Medien. Nur klare Regeln und transparente Systeme könnten langfristig Stabilität sichern.

Ein interdisziplinärer Blick auf Vertrauen

Riedl bringt seine Erfahrung aus Wirtschaftsinformatik und Psychologie gleichermaßen ein. Der Autor leitet den Masterstudiengang „Digital Business Management“ an der FH Oberösterreich, ist Vorstandsmitglied am Institut für Personal- und Organisationsentwicklung der Universität Linz und wissenschaftlicher Direktor der Gesellschaft für Neuro-Informationssysteme.

Mit dieser Breite gelingt ihm eine seltene Synthese aus wissenschaftlicher Tiefe und gesellschaftlicher Relevanz. Das Buch bietet keine einfachen Antworten, sondern regt dazu an, Vertrauen als reflektierte, überprüfbare Entscheidung zu begreifen – gerade in einer Zeit, in der KI-Systeme immer häufiger über Chancen, Risiken und Verantwortung mitentscheiden.

Das Buch ist ab sofort in Handel oder hier erhältlich.

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