Welche neuen Möglichkeiten entstehen jetzt im Marketing durch die KI?
Ursula Arnold: KI ist ein echter Game Changer. Wenn man in der Zeit zurückblickt, haben die Erfindung des Buchdrucks und der Elektrizität die größten Veränderungen und Paradigmenwechsel geprägt. Nun ist es die Künstliche Intelligenz die Menschen, Kulturen und Unternehmen stark verändern wird. Wir arbeiten bei WPP intensiv daran, unsere eigenen KI-Systeme weiterzuentwickeln und in unsere Prozesse zu integrieren. Diese Technologien unterstützen uns dabei, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Langfristig sehen wir in der Kommunikation zwischen KI-Agenten das Potenzial, Abläufe weiter zu vereinfachen.
Welche Risiken oder Nachteile sehen Sie für Unternehmen im Zusammenhang mit KI?
Arnold: Es gibt nur einen Nachteil – sich nicht mit KI zu beschäftigen. Jedes Unternehmen, das dies heute nicht tut, wird in wenigen Jahren nicht mehr erfolgreich sein. Starke Veränderungen wird es vor allem für jene Unternehmen und Berufe geben, wo ganze Arbeitsprozesse und Personen durch KI ersetzt werden.
Was raten Sie Unternehmen, die neu in KI und Omnichannel einsteigen möchten?
Arnold: In KI zu investieren, das bedeutet vor allem ein hohes zeitliches Investment und eine Umstellung der Arbeitsweise. Omnichannel passt nicht für jedes Mediabudget, aber die Kundenzentrierung sollte bei jeder Mediastrategie und Planung im Mittelpunkt stehen.
Welche Faktoren sind entscheidend, damit Omnichannel-Strategien tatsächlich Wirkung zeigen?
Arnold: Damit Omnichannel-Strategien erfolgreich sind, ist ein ganzheitlicher Ansatz entscheidend, der weit über die bloße Präsenz auf mehreren Kanälen hinausgeht. Konsequente Kundenzentrierung, das heißt, eine nahtlose und personalisierte Customer Journey über alle Berührungspunkte hinweg, eine umfassende Datenintegration sowie kontinuierliche Optimierung. Zuletzt auch die Messung des Erfolgs anhand klarer KPIs und die Flexibilität einer agilen Anpassung der Mediastrategie.
Welchen Tipp würden Sie Studierenden für ihren Start in der dynamischen Medienbranche geben?
Arnold: Man muss immer wachsam und neugierig bleiben. Die Branche ändert sich sehr schnell, es ist schwierig, pauschal die wichtigsten Kompetenzen zu nennen. Man muss herausfinden, wo man Spaß und eine Leidenschaft entwickelt. Etwas, das mich in der Agentur immer weitergebracht hat, war das Interesse an der Aufgabe, nicht der Titel.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten. Dieser Artikel wurde von Katharina Pheav und Christina Leimer verfasst.
											












