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Temu kündigt Einstieg ins europäische Lebensmittelgeschäft an

Der Lebensmittelhandel ist Teil der kritischen Infrastruktur – die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung muss oberste Priorität behalten. Es ist wichtig, dass Brüssel rasch Maßnahmen ergreift, um die Nahversorgung in Europa auch langfristig zu sichern.

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Jochen Schneeberger, Head of Digital Advertising von willhaben

Smile Versicherung nutzt willhaben für Steigerung von Awareness und Abschlüssen

Smile, eine Tochter der Helvetia Versicherungs AG, setzt für ihre Kfz-Versicherung auf willhaben – mit dem Ziel, Bekanntheit aufzubauen und Vertragsabschlüsse online zu steigern. Dank datenbasierter Ausspielung, aufmerksamkeitsstarken Formaten und hoher Relevanz entlang der User-Journey konnte Awareness geschaffen und messbarer Traffic generiert werden.

Laut aktuellen Medienberichten plant der chinesische Online-Marktplatz Temu, sein Angebot in Europa auszuweiten und künftig auch Lebensmittel zu vertreiben – unter anderem in Österreich. Ein speziell für diesen Zweck zusammengestelltes EU-Team soll bereits Kontakt zu europäischen Produzenten aufgenommen haben.

Der Handelsverband verfolgt diese Entwicklung mit Aufmerksamkeit und weist auf mögliche Herausforderungen im Hinblick auf Verbraucherschutz, Nachhaltigkeit und fairen Wettbewerb hin. Lebensmittelhandel zählt zur kritischen Infrastruktur und spielt eine zentrale Rolle für die Versorgungssicherheit in Europa. Aspekte wie Qualität, Rückverfolgbarkeit und Einhaltung gesetzlicher Standards sind dabei von besonderer Bedeutung.

Wachsender globaler Onlinehandel erfordert Anpassung der Rahmenbedingungen

Internationale Plattformen, die grenzüberschreitend agieren, stehen zunehmend im Fokus, da sie teils unterschiedliche rechtliche Anforderungen erfüllen müssen. Dabei wurden in der Vergangenheit wiederholt Fragen zur Produktsicherheit, Transparenz der Lieferketten und Einhaltung von EU-Vorschriften aufgeworfen.

China hat angekündigt, den grenzüberschreitenden Onlinehandel jährlich um rund 10 Prozent steigern zu wollen. Europa spielt dabei eine zentrale Rolle. Entwicklungen in anderen Märkten zeigen, wie stark der Onlinehandel an Bedeutung gewinnt: In China liegt der Anteil des E‑Commerce am gesamten Einzelhandel bereits bei rund 60 Prozent, ein erheblicher Teil entfällt dabei auf Lebensmittel.

Regionale Qualität und nachhaltige Strukturen erhalten

Der österreichische Lebensmittelhandel setzt bewusst auf hohe Standards in Umwelt‑, Tierschutz und Produktsicherheit. Mit regionalen, häufig biologisch erzeugten Lebensmitteln wird nicht nur die Nahversorgung gesichert, sondern auch die heimische Landwirtschaft gestärkt.

Ein funktionierender Wettbewerb erfordert jedoch gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer. Die aktuellen Dynamiken stellen viele europäische Lebensmittelproduzenten und den Handel vor große Herausforderungen. Deshalb spricht sich der Handelsverband für gezielte Maßnahmen aus, um faire Rahmenbedingungen im digitalen Handel sicherzustellen.

Handelsverband präsentiert eCommerce-Aktionsplan

Der Handelsverband empfiehlt unter anderem:

National:

  • Einführung einer Plattform-Haftung für korrekte Warendeklarationen, insbesondere im Hinblick auf Einfuhrabgaben und steuerliche Vorschriften.

EU-weit:

  • Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze für Importe aus Drittstaaten
  • Einführung einer Bearbeitungsgebühr von 2 Euro auf B2C-Sendungen aus Drittstaaten
  • Stärkere Unterstützung der Zollbehörden und intensivere Importkontrollen
  • Temporäre Handelsbeschränkungen bei wiederholten Verstößen gegen geltendes Recht

„Eine nachhaltige und sichere Lebensmittelversorgung in Europa braucht einen fairen Rahmen – sowohl für heimische Anbieter als auch für internationale Akteure“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Der aktuelle Wandel bietet Chancen, erfordert aber auch verantwortungsvolles Handeln auf allen Ebenen – von der Politik über die Plattformen bis zu den Konsument:innen.“

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