Spotify hebt erneut die Preise für seine Premium-Abonnements an. Seit Ende August gelten die neuen Tarife bereits für Neukundinnen, Bestandskundinnen werden ab dem 15. November umgestellt – vorausgesetzt, sie stimmen der Preisanpassung zu. Andernfalls erfolgt automatisch ein Wechsel in das werbefinanzierte Gratis-Abo.
Preissteigerungen betreffen alle Abomodelle
Die Preisanhebungen betreffen sämtliche Tarife. So kostet das Einzelabo künftig 12,99 Euro statt bisher 10,99 Euro. Das Duo-Abo für zwei Personen in einem Haushalt verteuert sich von 14,99 auf 16,99 Euro. Das Family-Abo, das sechs Personen abdeckt, steigt auf 21,99 Euro pro Monat – und überschreitet damit erstmals die 20-Euro-Marke in Österreich. Studierende zahlen künftig 6,99 Euro statt bisher 5,99 Euro.
Im Vergleich zu separaten Einzelabos bieten Kombitarife wie das Duo- oder Family-Abo weiterhin spürbare Einsparungen. Zusätzlich enthalten ist für Premium-Kundinnen ein Hörbuchpaket mit monatlich bis zu zwölf Stunden Wiedergabezeit – ein Feature, das die jüngsten Preissteigerungen zumindest teilweise erklärt.
Basic-Abo als günstigere Alternative
Neben den klassischen Premium-Modellen bietet Spotify nun auch ein sogenanntes Basic-Abo an. Dieses richtet sich ausschließlich an „berechtigte Abonnentinnen“ – wer dazu zählt, wird erst nach einem Login im persönlichen Kundenkonto ersichtlich. Das Basic-Abo bietet weiterhin zentrale Premium-Funktionen wie Offline-Hören und Werbefreiheit, verzichtet aber auf die Hörbuchnutzung. Preislich entspricht es dem bisherigen Premium-Tarif.
Strategischer Kurs in Richtung Milliardennutzer-Marke
Hinter den Preisanpassungen steht ein klarer strategischer Kurs: Spotify plant umfangreiche Investitionen in neue Dienste und Funktionen. Ziel sei es, die Nutzerbasis global auf eine Milliarde Menschen auszubauen. Aktuell zählt das schwedische Unternehmen weltweit rund 696 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer, davon 276 Millionen mit Premium-Abo. Der Gesamtumsatz belief sich laut Unternehmensangaben 2024 auf 15,67 Milliarden Euro – bei einem Jahresgewinn von 1,14 Milliarden Euro.
Bereits im Vorjahr konnte Spotify erstmals ein positives Jahresergebnis vorlegen – gestützt auf frühere Preiserhöhungen und eine optimierte Kostenstruktur. Analysten sehen in den nun bekannt gewordenen Investitionen einen zentralen Hebel für weiteres Wachstum im hart umkämpften Streaming-Markt, in dem auch Wettbewerber wie Apple Music, Amazon Music und YouTube Music um Marktanteile kämpfen.
Für langjährige Kundinnen und Kunden stellt ein Abo-Wechsel allerdings eine Hürde dar. Selbst aufgebaute Playlists, kuratierte Inhalte und bestehende Familienabos erschweren einen Umstieg auf andere Anbieter. Spotify dürfte sich dieser Kundenbindung bewusst sein – und rechnet wohl nicht mit einer nennenswerten Abwanderung.