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Foto 01 – Die Branchenexpert:innen des Abends mit dem FMP Vorstand (v.l.n.r.): Leopold Hamidi-Grübl, Marcela Atria, Birgit Hayn (Coaching & Consulting), FMP-Vorstandsvoristzende Petra Hofstätter, Nicola Löwenstein (freiberufliche Moderatorin & Podcasterin carpe diem), Astrid Aschenbrenner (Inhaberin Wienerkind), Charlyne Hochreiter Götz (Beratung, Supervising, Coaching), Ino Karnig (Geschäftsführung Fredmansky), FMP-Vorstandsvorsitzende Katharina Fröhlich, Ursula Gastinger und Mario Filipovic.

So war der FMP Talk zum Thema mentale Stärke

Unter dem Titel „Something completely different – Mensch oder Maschine? Mentale Stärke als Schlüsselressource“ lud der Verein Forum Mediaplanung (FMP) zum 63. FMP Talk in die Meeting Suites by Bene in Wien.

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Gemeinsam mit Birgit Hayn (Coaching & Consulting), K.D. Charlyne Hochreiter-Götz, MSc (Beratung, Supervising, Coaching), Astrid Aschenbrenner (Inhaberin wienerkind) und Ino Karning (Geschäftsführung Fredmansky) diskutierte Moderatorin Nicola Löwenstein (Moderatorin & Podcasterin carpe diem) darüber, wie mentale Stärke, Selbstführung und Achtsamkeit im Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine zur Schlüsselressource unserer Zeit werden.

Zum Auftakt betonte Birgit Hayn in ihrer Keynote, dass mentale Stärke und Selfcare zu den wichtigsten Zukunftskompetenzen zählen. Sie erläuterte das Konzept der Positive Intelligence nach Shirzad Chamine, das zwischen dem „Saboteur-Modus“ – unbewussten Stressmustern – und dem „inneren Weisen“ unterscheidet. Durch kleine Übungen könne das Gehirn trainiert werden, Stressmuster zu unterbrechen und lösungsorientierter zu denken. Hayn unterstrich, dass Selbstfürsorge nicht Luxus, sondern ein aktiver Bestandteil von Führung ist.

In der von Nicola Löwenstein moderierten Diskussion sprachen Charlyne Hochreiter-Götz, Astrid Aschenbrenner, Ino Karning und Birgit Hayn über die Herausforderung, mentale Stärke im Alltag und in Organisationen zu leben. Ein zentrales Thema war dabei der Einfluss von KI und sozialen Medien. Hochreiter-Götz erklärte: „Social Media, KI und Co sind Teil unseres Lebens und damit müssen und dürfen wir umgehen lernen und auch als Unterstützung nehmen.“ Sie warnte jedoch davor, digitale Tools als Ersatz für echte Beziehungen zu verstehen.

Aschenbrenner reflektierte den Zusammenhang zwischen digitalem Konsum und mentaler Verfassung: „Je schlechter es mir geht, desto mehr bin ich am Handy.“ Sie betonte, dass über mentale Gesundheit heute zwar häufiger gesprochen werde, sich jedoch die Strukturen in vielen Unternehmen kaum geändert hätten. „Wir brauchen keine Mental-Health-Mascherln, sondern wir brauchen tatsächlich Veränderung“, so Aschenbrenner.

Karning berichtete aus der Praxis, dass bei Fredmansky versucht werde, unnötigen Stress durch klare Vereinbarungen zu vermeiden und offenes Zuhören zu fördern. Er habe außerdem in seinem Team sehr gute Erfahrungen mit Supervisionen gemacht. Hayn ergänzte, dass nachhaltige mentale Gesundheit in Unternehmen einen kulturellen Wandel erfordere, der über kurzfristige Maßnahmen hinausgehe: „Das geht nicht von heut auf morgen.“ Sie sprach sich aber auch dafür aus, dass Veränderung immer bei einem selbst beginne und darin auch „der Schlüssel zum Erfolg“ liege.

Zum Abschluss warnte Hochreiter-Götz vor einer oberflächlichen Selbstoptimierung: „Die Selbstfürsorge als Selbstoptimierung ist gefährlich, weil das ist genau das Falsche.“ Stattdessen gehe es darum, immer wieder innezuhalten und wahrzunehmen, was einem wirklich guttut.

Der 63. FMP Talk machte deutlich, dass mentale Stärke weit mehr ist als ein persönliches Ideal – sie ist eine kollektive Verantwortung und Voraussetzung für nachhaltige Leistungsfähigkeit. In einer Zeit, in der Technologie, Tempo und Komplexität stetig zunehmen, braucht es bewusste Gegenpole: Achtsamkeit, Selbstreflexion und Strukturen, die Pausen, Empathie und Vertrauen ermöglichen. Die Diskussionsrunde zeigte, dass wahre Resilienz nicht durch kurzfristige Programme entsteht, sondern durch eine Kultur, die Menschlichkeit und mentale Gesundheit als zentrale Ressourcen begreift – und den Mut fördert, immer wieder innezuhalten, um den eigenen mentalen Kompass neu auszurichten.

Im Vorfeld des Talks fand die Generalversammlung 2025 des Vereins statt, bei der Petra Hofstätter und Katharina Fröhlich das vergangene Vereinsjahr Revue passieren ließen und einen inspirierenden Ausblick auf die kommenden Aktivitäten gaben.

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