Seit Juli setzt die Kinderkrebshilfe Wien, NÖ und Burgenland auf eine neu ausgerichtete Social-Media-Strategie, entwickelt und umgesetzt von den Gebrüdern Martinuzzi und ihrer Kreativ- und Content-Agentur on off marketing, die bereits für die Rudolfinerhaus Privatklinik, der Verein Holzkiste sowie die Stiftung Kinderland tätig war. Als erste Organisation in diesem Bereich wagt die Kinderkrebshilfe Wien, NÖ, Bgld einen ungewöhnlichen Schritt und kombiniert ein ernstes Thema mit Elementen von Humor und Nähe, um zusätzliche Spender:innen insbesondere in Hinsicht auf Sport- und Kulturevents, die zu den wichtigsten Säulen der Finanzierung des Vereins zählen, anzusprechen.
Obmann René Mulle sieht darin einen wichtigen Impuls: „Die Spendenbereitschaft ist seit der Pandemie rückläufig. Mit unserer neuen Kommunikation wollen wir vor allem eine jüngere Zielgruppe erreichen und so langfristig die Finanzierung über Sport- und Kulturevents sichern.“ Kommuniziert wird dabei hauptsächlich über TikTok und Instagram, Kanäle, an denen sich die Spender:innen Zielgruppen weniger überschneiden und wo solche Inhalte erwartet werden können.
Bislang war das Spenderprofil stark von älteren Generationen geprägt. Die größte Gruppe bildeten Frauen zwischen 40 und 60 Jahren, gefolgt von Frauen im Alter von 60 bis 80 Jahren. Auch bei den Männern liegt der Schwerpunkt im Segment 40 bis 80 Jahre. Besonders engagiert zeigten sich jene Unterstützer:innen, die durch persönliche Erfahrungen im Familien- oder Freundeskreis mit dem Thema Kinderkrebs in Berührung kamen.
„Wir freuen uns sehr, die Kinderkrebshilfe künftig auf Social Media begleiten zu dürfen. Uns ist es ein besonderes Anliegen, die großartige und wertvolle Arbeit der Organisation mit unserem Know-how – insbesondere aus dem Gesundheits- und NGO-Bereich – zu unterstützen und ihre Botschaften online nachhaltig zu verbreiten. Kommunikation darf für uns nicht nur ernst sein, sondern auch mit einem Augenzwinkern. Die Herausforderung liegt darin, die Schicksale der Betroffenen authentisch zu erzählen und gleichzeitig Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln“, so die Gründer.
Erste Kritik
Wie alles Neue trifft auch die neue Social Media-Ausrichtung bereits auf erste kritische Stimmen. Hintergrund ist die Verwendung einer bewusst lebensbejahenden, mitunter auch humorvollen Ansprache.
“Krebserkrankungen im Kindesalter gehören zu den schwersten Herausforderungen des Lebens und sind für betroffene Familien mit großem Schmerz, Ängsten und Belastungen verbunden. Jede Form der Auseinandersetzung mit diesem Thema erfordert daher Respekt, Ernsthaftigkeit und Engagement”, erklärt René Mulle, selbst betroffener Vater.
Kritische Rückmeldungen werden ernst genommen und in die künftige Kommunikationsplanung einbezogen. Das übergeordnete Ziel bleibt jedoch, Krebserkrankungen bei Kindern auf allen relevanten Kanälen sichtbar und die Arbeit der Kinderkrebshilfe bekannter zu machen sowie das Engagement in der Bevölkerung zu fördern, mit einer Balance aus Information, Ernsthaftigkeit und Hoffnung. Humor wird dabei als kommunikative Brücke eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu gewinnen, Hemmschwellen abzubauen und zugleich Hoffnung zu vermitteln.