Der 2. PR Tech Day am 29. September 2025 im Hyatt Regency Düsseldorf versammelte über 70 Kommunikationsprofis – vor Ort und virtuell. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Marken in einer durch KI geprägten Welt sichtbar bleiben. Den Auftakt machte Katrin Krall von Agentic Solutions mit der Vorstellung von Sokosumi, einer Open-Source-Plattform für spezialisierte KI-Agenten. Ihr Credo: KI wird künftig zentrale Aufgaben übernehmen, die bislang Menschen erledigten. Damit kündigt sich ein grundlegender Wandel in der Dienstleistungswelt an – auch in PR, Marketing und Kommunikation.
GEO statt SEO: Neue Regeln für Sichtbarkeit
Stephan Ifkovits, Head of Marketing & Communications bei OBSERVER, präsentierte mit Storypact einen Ansatz zur Optimierung von Texten für Suchmaschinen ebenso wie für KI-basierte Antwortsysteme wie ChatGPT oder Perplexity. Der neue Fokus liegt auf GEO – Generative Engine Optimization: Nur wer Inhalte mit aktuellen, relevanten Entitäten und klarer Struktur liefert, wird in generativen Antworten sichtbar.
Einen datenbasierten Blick auf die gesellschaftliche Haltung zur künstlichen Intelligenz bot Gerrit Gericke von Edelman Deutschland mit dem aktuellen Trust Barometer. Das Ergebnis: Deutschland belegt beim Vertrauen in KI international nur Platz 24. Ursachen sind vor allem Ängste vor Cyberangriffen und Desinformation. Transparenz und Kontrolle über eigene Daten seien entscheidend, um Vertrauen aufzubauen.
Neue Maßstäbe in Content und Analyse
Wie GEO die klassischen SEO-Prinzipien ergänzt, erläuterte KI-Berater Stefan von Gagern. Künftig zählen Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauen – die vier neuen Säulen digitaler Sichtbarkeit. Gleichzeitig zeigte OBSERVER-Geschäftsführer Florian Laszlo, wie KI-Personas und automatisierte Reports die Marktforschung verändern. Zielgruppen können damit präziser analysiert und Inhalte gezielter erstellt werden.
Wie KI-Transformation in einem globalen Konzern gelingt, demonstrierte Stephan Zipperlen von Covestro. Sein Ansatz: Change-Management mit Empathie und Partizipation. Technologie solle den Menschen unterstützen, nicht ersetzen.
Effizienz durch Automatisierung
Christian Hahn von digitalhoch4 stellte praxisnahe Copilot-Szenarien für die PR vor – von smarter Recherche über Transkription bis zur Content-Erstellung. Der mögliche Effekt: bis zu 165 Stunden Zeitersparnis pro Person und Jahr.
Im abschließenden Panel diskutierten alle Speaker:innen über die Zukunft Europas in der KI-Entwicklung. Dabei wurde Mistral als mögliche europäische Alternative zu OpenAI thematisiert – ebenso wie neue Monetarisierungsmodelle durch Werbung in generativen Tools.