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Kaufabbrüche im E‑Commerce im Fokus: Der Halbjahresreport 2025 von uptain

Die Abbruchrate im Warenkorb erreichte im ersten Halbjahr 2025 laut uptain‑Report erneut über 71 Prozent. Besonders betroffen: Mobile‑User, günstige Preissegmente und bestimmte Branchen.

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Im aktuellen Halbjahresreport 2025 zeigt uptain: Rund 71,4 Prozent aller Warenkörbe in deutschen Onlineshops werden verlassen. Damit stieg die Abbruchrate im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um 1,66 Prozentpunkte auf 71,41 Prozent.

Unterschiede bei Geräten, Preissegmenten und Branchen

Endgeräte: Smartphone‑Nutzer brechen mit etwa 74 Prozent deutlich häufiger ab als Desktop‑User, bei denen die Abbruchrate bei rund 67 Prozent liegt – Hauptursache: unzureichende Mobile Experience sowie komplizierter Checkout auf dem Smartphone.

Preissegmente: Am höchsten ist die Abbruchrate bei Produkten im günstigen Segment (1–30 Euro) mit im Schnitt rund 77 Prozent. Im Segment von 120–150 Euro fällt die Rate mit rund 66 Prozent merklich niedriger aus. Auffällig: Sehr günstige Angebote erzeugen oft Misstrauen, was zu Abbrüchen führt.

Branchen: Deutlich überdurchschnittlich betroffen ist die Erotikbranche mit bis zu 96 Prozent Warenkorbabbruch. Weitere stark betroffene Segmente sind etwa Versicherungen, Reise‑Zubehör oder Tischgedeck, in denen Abbruchquoten deutlich über dem Marktdurchschnitt liegen.

Die Abbruchwahrscheinlichkeit variiert stark über den Tag hinweg. Am höchsten sind die Raten in den Abend‑ und Nachtstunden. Zwischen 7 und 10 Uhr morgens ist die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Kaufs am größten.

Ursachen für Kaufabbrüche im Detail

Laut Report zählen folgende Faktoren zu den Hauptgründen für Kaufabbrüche:

  • Unerwartet hohe Versandkosten oder fehlende Transparenz während des Checkout-Prozesses
  • Mangelnde Auswahl an Zahlungsarten, insbesondere für internationale Kundschaft
  • Lange Lieferzeiten oder fehlende Expressoptionen
  • Fehlende Sicherheitsangaben, SSL‑Zertifikate oder Trust‑Siegel
  • Pflicht zur Registrierung ohne Gastbestellung
  • Technische Probleme beim Checkout, unklare Menüführung oder lange Ladezeiten
  • Unklare Rückgabe- und Retourenbedingungen, die Misstrauen erzeugen

Hinzu kommt das Phänomen „FOBO“ (Fear of Better Options): Kundschaft zögert den Kauf hinaus in der Hoffnung auf bessere Alternativen oder Angebote.

Effiziente Maßnahmen zur Reduktion von Abbruchraten

Online‑Shops können gezielt gegensteuern durch:

Checkout‑Optimierung: Ein klar strukturierter, kurzer Checkout‑Prozess (idealerweise Single‑Page) mit Gastbestellung, sichtbaren Zahlungsoptionen, einfachen Eingabemasken und mobilen Interface‑Optimierungen verbessert die Conversion deutlich.

Transparente Kommunikation: Frühzeitige Anzeige von Versandkosten, Lieferzeiten, Retourebedingungen und Sicherheitsmerkmalen stärkt Vertrauen und reduziert Kaufabbrüche.

Personalisierte Rückgewinnung: Zielgerichtete Trigger‑Mails und Exit‑Intent-Popups können potenzielle Kund ansprechen – besonders rund um Kaufabbrüche. Der uptain® Algorithmus analysiert Nutzerverhalten in Echtzeit und sendet passende, individuelle Maßnahmen.

Sequenzielle E‑Mail‑Strategie: Mehrstufige Erinnerungssequenzen (z. B. nach 24, 48, 72 Stunden) erhöhen die Effektivität. Kombiniert mit Anreizen wie Rabatten oder Produktvorteilen werden abgebrochene Einkäufe häufig reaktiviert.

Kaufabbrüche bleiben im ersten Halbjahr 2025 weit verbreitet — mit über 71 Prozent Abbruchrate. Besonders betroffen sind mobile Endgeräte, günstige Preissegmente sowie bestimmte Branchen. Die Ursachen reichen von UX‑Problemen über Kosten- und Informationsdefizite bis zu Unsicherheit oder FOBO. Doch gezielte Maßnahmen wie Checkout‑Optimierung, transparente Kommunikation und KI-gestützte Rückgewinnungsansätze bieten Potenzial, Umsatzverluste wirkungsvoll zu reduzieren.

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