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Erster „Cannes Lions Breakfast Club“ im Votivkino: ORF-Enterprise und CCA bringen die Highlights des International Festivals of Creativity nach Wien

Ein inspirierender Morgen voller kreativer Energie: Beim neuen Branchenformat von ORF-Enterprise und Creativ Club Austria teilten Top-Kreative und Nachwuchstalente exklusive Einblicke, Learnings und Visionen vom renommiertesten Kreativfestival der Welt.

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Dienstagvormittag luden die ORF-Enterprise und der Creativ Club Austria (CCA) erstmals zum „Cannes Lions Breakfast Club“ ins Wiener Votivkino. Bei Croissants, Kaffee und Kreativität teilten renommierte Branchenexperten exklusive Einblicke in das internationale Festival of Creativity in Cannes – den „Oscar der Kreativwelt“.

Im Zentrum des Vormittags stand Matthias Spaetgens (Scholz & Friends) Jurypräsident der Kategorie „Industry Craft“ bei den diesjährigen Cannes Lions. Im Gespräch mit Doris Christina Steiner (neongreen attention consultancy) gab er exklusive Einblicke in die Arbeit der internationalen Jury – von der Vorauswahl durch eine 22-köpfige internationale Prejury aus 17 Ländern über intensive 16-Stunden-Tage in den Juryräumen bis hin zur durchwegs positiven Gesprächskultur und den strengen Vergaberegeln: Nur rund zehn Prozent aller Einreichungen schaffen es auf die Shortlist, etwa drei Prozent werden mit einem Löwen ausgezeichnet.

„Wir wollen die kreative Leistung Österreichs international sichtbar machen und den Nachwuchs gezielt fördern – von der Young Lions Competition bis zur Bühne in Cannes. Mit dem Cannes Lions Breakfast Club schaffen wir ein Forum, das Kreativität sichtbar macht und Menschen verbindet, die mit Ideen die Welt verändern wollen“, so Carmen Lunzer, Projekt- und Eventmanagerin der ORF-Enterprise.

Auch Reini Schwarzinger, Geschäftsführer des CCA, unterstrich die Bedeutung des neuen Formats: „Wenn um 9.00 Uhr bereits 130 Personen im Votivkino sitzen zeigt das, dass die Strahlkraft, die von den Cannes Lions nach wie vor ausgeht, ungebrochen ist. Besonders erfreulich ist, dass neben etablierten Kreativen und Agenturen auch zahlreiche Studierende anwesend waren. Großes Dankeschön an die ORF-Enterprise für die Kooperation bei diesem Format und an unsere Speakerinnen und Speaker fürs Teilen ihrer Insights – damit wir voneinander lernen und gemeinsam nach vorne denken können.“

Von Cannes lernen – für morgen gestalten

Spaetgens betonte die außergewöhnliche Qualität der diesjährigen Einreichungen und hob hervor, dass Kreativität immer dann ihre größte Wirkung entfaltet, wenn sie „verändernde Kraft“ besitzt. Besonders inspirierend war sein Plädoyer für Mut, Dialog und kreative Exzellenz für starke Kampagnen: „Kunden darf man nicht überreden – man sollte sie für eine gemeinsame Reise gewinnen. Mutige Kreation entsteht aus Vertrauen, und Vertrauen wächst im Dialog.”

Spaetgens reflektierte auch über den Wandel in der Branche: Große Agenturen weichen zunehmend Tech-Giganten wie Amazon, META oder Google, die heute die Sideevents in Cannes dominieren. Doch er sieht in der Entwicklung auch Chancen: „Technologie und Kreativität gehen Hand in Hand. KI ist effizient – aber im Herzen konservativ, weil sie Daten aus der Vergangenheit neu zusammensetzt. Wahre Kreativität bleibt progressiv, disruptiv, emotional und zutiefst menschlich.“

Anerkennung für österreichische Kreativleistungen

Ein besonderer Moment des Morgens war die Würdigung der heimischen Preisträger: DMB. wurde für die Kampagne „Sights of Tomorrow“ für die Letzte Generation Österreich mit einem Bronze-Löwen in Cannes ausgezeichnet– ein digitaler Protest gegen den Klimawandel auf Google Maps, bei dem KI-veränderte Bilder von österreichischen Sehenswürdigkeiten international für Aufsehen sorgten.

Alistair Thompson, Executive Creative Director und Partner bei DMB. und Christoph Hofbauer, die kreativen Köpfe hinter der Kampagne, erzählten von der Entstehung: „Jede große Arbeit beginnt mit einem großen Problem,“ so Thompson.„Kreativität heißt, bestehende Teile neu zu kombinieren – disruptive Kombinationen schaffen Neues. Das gilt für Ideen genauso wie für KI.“

Das Projekt zeigte, wie digitale Plattformen für gesellschaftlich relevante Kommunikation genutzt werden können – kreativ, mutig und mit Haltung. Zusätzlich präsentierten die beiden die einzige österreichische Shortlistarbeit „ROSALILALAND“ für die Wiener Städtische, ebenso aus dem Hause DMB.

Young Lions: Kreativer Nachwuchs im Rampenlicht

Für einen frischen Blick sorgten Nicole Urban und Jan Wenigwieser von Publicis Media Austria, die Österreich bei der Young Lions Competition in der Kategorie Media in Cannes vertreten haben. Sie berichteten über den intensiven 24-Stunden-Wettbewerb – in diesem Jahr zum Thema Eierstockkrebsforschung – sowie über das enge Timing, die besondere Dynamik des Wettbewerbs und die internationale Vernetzung junger Talente.

Für 2026 planen ORF-Enterprise und CCA erneut eine österreichweite Young Lions Competition – und neu: diesmal in mehreren Kategorien –, um noch mehr jungen Talenten den Weg nach Cannes zu eröffnen.

Ein gelungener Auftakt mit Zukunft

Mit inspirierenden Gesprächen, spannenden Cases und gelebter Kreativität setzte der erste „Cannes Lions Breakfast Club“ ein starkes Zeichen für die österreichische Kommunikationsbranche – ein Auftakt, der Lust auf mehr macht.

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